Rezension

Auftritt Kraken

Die Stille des Todes - Eva García Sáenz

Die Stille des Todes
von Eva García Sáenz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Spanischen Vitoria geht die Angst um, denn ein Gespenst aus der Vergangenheit scheint zurück. Ein Serienmörder, den doch alle sicher hinter Gittern wissen, scheint wieder zu morden. Ein junges Paar wird tot in einer Kirche aufgefunden, alle Details stimmen mit dem Modus Operandi der alten Fälle überein. Eine harte Nuss, die es da für Profiler Unai, genannt Kraken, zu knacken gilt. Denn das Morden geht weiter.

 

Mit „Die Stille des Todes“ legt die Autorin den ersten Band mit Profiler Kraken vor. Die Serie hat für mich durchaus Potential, auch wenn ich an diesem ersten Teil doch auch Kritikpunkte gefunden habe. Unai ist ein interessanter Charakter, ein bodenständiger Typ, der erfrischenderweise nicht die völlig utopische Kombinationsgabe besitzt, die vielen Ermittlern seit neuestem zugeschrieben wird. Er ist klug und zieht seine Schlussfolgerungen aus bekannten Fakten und nicht aus dem Zauberhut. Ich mochte ihn gerne, und seine Figur ist mit ein Grund dieser Serie treu zu bleiben. Ebenso positiv wie die Hauptfigur ist das Setting. Die Autorin lässt wie nebenbei viel von Land und Leuten einfließen, ohne dass die Geschichte überfrachtet wirkt. Auch der Fall selbst ist gut aufgebaut, entwickelt sich sehr spannend und ist nicht nur 08/15-Ware von der Stange. Leider schleichen sich doch einige Logikfehler ein, die die Lesebegeisterung etwas dämpfen. Auch der Erzählstil wirkt nicht immer rund, an einigen Stellen ist die Sprache eher hölzern und holprig. Trotzdem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, und werde Kraken zumindest bei seinem zweiten Fall definitiv wieder begleiten wollen.