Rezension

Wie werde ich die Bombe los?

Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte
von Jonas Jonasson

Nombeko kann zwar nicht lesen, aber sie ist ein Rechengenie, nicht auf den Mund gefallen und hat keine Angst vor einem Chef. Und so steigt sie, die in einem Slum Südafrikas lebt, schon als Jugendliche auf zur Chefin der Latrinentonnenentleerer. Analphabetin bleibt sie nicht lange, und hochintelligent wie sie ist verschlingt sie alle Bücher, an die sie kommt. Durch eine Verkettung von Zufällen wird sie zur Putzfrau eines Ingenieurs, der Atombomben für Südafrika entwickeln soll. Dem kann sie auf die Sprünge helfen. Nach einigen Jahren gelingt es ihr, nach Schweden zu flüchten, doch leider befindet sich in ihrem Gepäck ungeplanterweise eine überzählige Atombombe... Wie kann man die nur wieder loswerden?

Ähnlich wie "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand", weist dieses Buch eine absurde Handlung auf, skurrile Figuren und trockenen Humor. Im Gegensatz zu Allen, der völlig unbedarft in Situationen hineinschlittert, ist Nombeko kein tumber Tor, sondern hochintelligent, doch das schützt sie nicht vor Irrungen und Wirrungen. Hier wird nicht die Geschichte der Entwicklung der Atombomben nachgezeichnet; Thema dieses Buches ist der Fanatismus, insbesondere die verschiedenen politischen Bewegungen bekommen ihr Fett weg. Das geschieht mit viel Humor, in dem Folgen oft nur angedeutet und Slapstick-Situationen ausgemalt werden.

Wer Freude daran hat, wenn ein schwieriges Thema mit leichter Hand jongliert wird, wer absurde Situationen und ungewöhnliche Charaktere mag, wird dieses Buch genießen.