Alle Rezensionen von katzenminze

Das achte Leben (Für Brilka)
von Nino Haratischwili

Beeindruckend intensives Familienepos

„Ja, wenn der Osten einen einmal umarmt und festgehalten, wenn man sich einmal am Osten verschluckt hatte, dann blieb er.“
S. 579

Was bleibt von uns - Golnaz Hashemzadeh Bonde

Was bleibt von uns
von Golnaz Hashemzadeh Bonde

Gute Idee mit zu vielen Themen überfrachtet

Nahid ist an Krebs erkrankt. Unheilbar. Diese Krankheit bringt sie zum nachdenken: Als junge Frau sollte sie als erste aus der Familie studieren, wollte Ärztin werden. Doch Revolution und Krieg in ihrem Heimatland Iran zwangen sie zur Flucht nach Schweden.

Elizabeth wird vermisst, 6 Audio-CDs - Emma Healey

Elizabeth wird vermisst, 6 Audio-CDs
von Emma Healey

Grandios

Maud ist verzweifelt. Ihre beste Freundin Elizabeth wird vermisst. Sie ist nicht zu Hause, sie ruft nicht an und das schon seit... Wie lange? Maud ist sich nicht sicher. Sicher ist nur, dass Elizabeth weg ist und niemand, noch nicht einmal ihre eigene Tochter, ihre Sorge ernst nimmt. Das liegt wahrscheinlich an ihrem Alter und an ihrer zunehmenden Vergesslichkeit.

Kindes Kind - Barbara Vine

Kindes Kind
von Barbara Vine

Unterhaltsamens Sittengemälde

Vine erzählt in "Kindes Kind" zwei Geschichten, die lose zusammenhängen: Einmal über Bücherwurm Grace die gerade über unverheiratete Mütter in der Literatur promoviert. Lange Zeit ein Tabu, das nicht selten mit Selbstmord endete.

Das leere Gefäß - Magdalena Kaszuba

Das leere Gefäß
von Magdalena Kaszuba

Ausdrucksstark

In „Das leere Gefäß“ setzt sich Magdalena Kaszuba in prägnanter Bildsprache mit dem katholischen Glauben ihrer Kindheit auseinander. Anschaulich illustriert sie den ersten Kontakt mit Gott und Religion und den Druck der durch düstere alttestamentarische Geschichten und strenge Priester auf ihrem kindlichen Ich lastete.

Mothers - Chris Power

Mothers
von Chris Power

Bittersüße Kurzgeschichtensammlung

Das war genau die richtige Lektüre für diese unglaublich heißen Sommertage: Kurze Geschichten mit durchweg gelungenem Personal, sehr stimmungsvoll, nachdenklich und immer wieder wunderbare Landschaftsbeschreibungen.

Nimona - Noelle Stevensons

Nimona
von Noelle Stevensons

"I'm a shark!"

Ein düsterer, epischer Comicroman rund um eine äußerste toughe Gestaltwandlerin und einen liebenswerten Schurken, die zusammen die zwielichtigen Machenschaften der Institution aufdecken wollen?! Na, wenn das mal nicht spannend klingt!

Geister - Nathan Hill

Geister
von Nathan Hill

Von Hausgeistern bis zur 68er-Bewegung: Großartig!

Es ist eine Krux mit besonders dicken Büchern: Eben weil sie so dick sind bleiben sie oft lange ungelesen. Wenn man dann aber mal zu einem greift, ist es meistens ein besonders gutes Buch. So war es auch bei Geister.

Dschungel
von Friedemann Karig

Welcome to the Jungle

Felix ist verschwunden. Irgendwo in Kambodscha. Auf inständiges Bitten von Felix' Mutter macht sich sein bester Freund schließlich auf die Suche nach ihn. Obwohl er nicht gerne reist, nicht gerne fremde Leute anspricht und obwohl er erst vor kurzem die Frau seines Lebens gefunden hat. Aber schließlich sind die beiden unterschiedlichen Jungs seit ihrer Kindheit die besten Freunde.

The Arrival - Shaun Tan

The Arrival
von Shaun Tan

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wenn dieses Sprichwort auf irgendetwas zutrifft, dann auf dieses wundervolle Bilderbuch. Ohne Worte erzählt Shaun Tan hier eine so rührende wie aktuelle Geschichte, die ich an junge wie alte Leser gleichermaßen empfehlen kann.

Der Wolkenatlas - David Mitchell

Der Wolkenatlas
von David Mitchell

Absolutes Highlight!

Was für ein Ritt! Sechs Geschichten, sechs Leben, sechs verschiedene Arten zu erzählen und doch hängt alles irgendwie zusammen. Ich bin immer noch total begeistert von diesem Roman, der so wunderbar mit Stil und Sprache spielt und fast wie nebenbei sechs wunderbare Geschichten erzählt.

Schloss aus Glas
von Jeannette Walls

Wunderbare Biografie!

Gerade erst hat mich Tara Westovers "Befreit" begeistert und jetzt kommt direkt wieder eine Biografie daher, die mindestens ebenso gelungen ist!

Tage ohne Hunger - Delphine De Vigan

Tage ohne Hunger
von Delphine de Vigan

Tage ohne Hunger

Laure ist magersüchtig. Als sie endlich ins Krankenhaus geht, ist sie mehr tot als lebendig. Zum stehen zu schwach, zum sitzen zu wenig Fleisch auf den Knochen. Dafür ist ihr kalt, furchtbar kalt. Ihr Körper kämpft ums überleben, ihr Geist will weiter abnehmen.

All das zu verlieren - Leïla Slimani

All das zu verlieren
von Leila Slimani

Erst begeistert, dann ernüchtert

So schnell kann Begeisterung in Ernüchterung umschlagen: Die ersten zwei Drittel dieses Romans haben mir ausgesprochen gut gefallen. Adele ist eine unbequeme Figur; um etwas zu spüren stürzt sie sich in ein sexuelles Abenteuer nach dem andren. Doch die erhoffte Wirkung bleibt meist aus. Sie fühlt sich leer, nichts macht ihr Freude, weder ihre Arbeit, noch ihr kleiner Sohn.

Das Goldene Zeitalter 1 - Roxanne Moreil, Cyril Pedrosa

Das Goldene Zeitalter 1
von Roxanne Moreil Cyril Pedrosa

Spannender Auftakt!

Das war mal ein Auftakt nach meinem Geschmack! "Das goldene Zeitalter", eine Geschichte im mittelalterlichen Setting, behandelt einen ganz klassischen Stoff: Das Volk hungert, der Adel presst seine Untertanen aus, wer aufbegehrt wird kurzerhand hingerichtet. Die Stimmung im Reich kocht. In diesen schweren Zeiten stirbt der König.

Ein Frühling in Tschernobyl - Emmanuel Lepage

Ein Frühling in Tschernobyl
von Emmanuel Lepage

Schrecklich schön

Diese Graphic Novel über das Reaktorunglück in Tschernobyl hat mich schon lange interessiert. Als dann noch eine geschätzte Booktuberin dieses Buch wärmstens empfahl, habe ich endlich zugeschlagen. Gerade der Anfang war auch sehr vielversprechend aber leider ließ meine Euphorie im Laufe der Geschichte etwas nach und ich bin nun recht unentschlossen, was ich von dem Ganzen halten soll.

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß - Hiromi Kawakami, Jiro Taniguchi

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß
von Hiromi Kawakami Jiro Taniguchi

Subtile Liebesgeschichte - Sehr schön!

In diesem wunderbar umfangreichen Manga hat Jiro Taniguchi die Romanvorlage von Hiromi Kawakami zeichnerisch umgesetzt. Wir folgen der 38 jährigen Tsukiko, einer sympathischen, modernen Frau, die gerne isst und trinkt aber noch nicht so richtig ihren Platz im Leben gefunden hat. Tsukiko trifft in einer Bar auf ihren ehemaligen Japanischlehrer, den sie „Sensei“ nennt.

Befreit - Tara Westover

Befreit
von Tara Westover

Hut ab

Es ist immer wieder toll, wenn man bereits viel Gutes über ein Buch gehört hat und dann feststellt, dass es wirklich gut ist! Wenn die Erwartungen nicht größer waren als die Geschichte, sondern von ihr noch in den Schatten gestellt wurden. So in Buch ist „Befreit“.

Bell und Harry
von Jane Gardam

Ein Genuss!

Was für ein schönes Buch! Dieser wieder einmal viel zu spät ins deutsche übersetzte Roman hat mich beim lesen einfach glücklich gemacht. Gardam zaubert hier so viele schöne Szenen aufs Papier, dass ich kaum genug bekommen konnte. Alles dreht sich um die Familien Teesdale und Bateman.

Ein Leben mehr - Jocelyne Saucier

Ein Leben mehr
von Jocelyne Saucier

Wunderbare Geschichte auf den letzten Metern versaut

In „Ein Leben mehr“ erzählt Jocelyne Saucier die Geschichte dreier Männer, die sich in die Einsamkeit der kanadischen Wälder zurückgezogen haben. Jeder hat andere Gründe für die Flucht in die Natur aber sie alle schätzen ihre Einsiedelei und sind zufrieden miteinander.

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