Alle Rezensionen von katzenminze

Die Frauen von Själö - Johanna Holmström

Die Frauen von Själö
von Johanna Holmström

Drei Leben, eine Insel

Eine kleine Insel im Schärenmeer vor der Küste Finnlands. Karg und abgeschieden. Viel mehr als eine Kirche und ein Krankenhaus findet sich hier nicht. Das ist Själö. Was einst ein Verbannungsort für Leprakranke war, ist seit dem 19. Jahrhundert ein Heim für Frauen mit psychischer Störung. Und leider zumeist auch ein Ort ohne Wiederkehr. Die Frauen dort gelten als unheilbar krank.

Stella
von Takis Würger

Luftwaffengrau

Der junge Schweizer Friedrich, ein stiller, einsamer Mann, kommt 1942 nach Berlin. Eigentlich soll er die Welt entdecken, seinem Vater nach Istanbul folgen, den Krieg ausblenden. Doch aufgrund eines Gerüchts will er unbedingt nach Berlin: Im Scheunenviertel sollen Juden mit Möbelwagen weggebracht werden. Das scheint ihm so ungeheuerlich, dass er es mit eigenen Augen sehen will.

Die Gesichter
von Tom Rachman

Enttäuschend

Dieser Roman über Kunst, Familie und das Leben eines Künstlersohnes klang genau nach meinem Geschmack. Dazu die vielen positiven Stimmen und das wunderschöne Cover; Rachmans „Gesichter" schien eine sichere Bank zu sein. Doch leider war der Roman nicht das Highlight, das ich mir versprochen hatte.

Vater telefoniert mit den Fliegen - Herta Müller

Vater telefoniert mit den Fliegen
von Herta Müller

Kreativ und experimentierfreudig

Schon seit ich zum ersten mal auf eine von Herta Müllers Collagen gestoßen bin, bin ich ganz verliebt in sie! Aus aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnittenen Wörtern setzt Müller eine ganz neue Welt zusammen. Es ist erstaunlich, wie sehr mir die abstrakten Texte teilweise ans Herz gehen.

Darling Days - iO Tillett Wright

Darling Days
von Io Tillett Wright

Wildes Leben, traurige Kindheit

In "Darling Days" beschreibt iO Tillet Wright ihre chaotische Kindheit in News Yorks heruntergekommensten Virteln. Sie analysiert die Beziehung zu ihrer unangepassten und freiheitsliebenden Mutter, die sie alleine aufzog und in der Hass und Liebe ganz dicht beieinanderliegen.

Der Weihnachtsabend - Charles Dickens

Der Weihnachtsabend
von Charles Dickens

Eine runde Sache!

In irgendeiner Form kennt wohl jeder die „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens mit ihren drei berühmten Geistern und dem garstigen Greis Ebenezer Scrooge, der in der Weihnachtsnacht seine Läuterung erfährt. Passend zur Weihnachtszeit habe ich jetzt zum Original gegriffen und hiermit meinen zweiten Versuch mit Dickens gestartet.

Was vom Tage übrigblieb - Kazuo Ishiguro

Was vom Tage übrigblieb
von Kazuo Ishiguro

Würdevoll

Schon lagen wollte ich Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro kennenlernen und mit „Was vom Tage übrig blieb“ hat das dieses Jahr nun endlich geklappt! Und so viel sei verraten: Es wird nicht mein letztes Buch von ihm bleiben!

Die Geschichte der Baltimores
von Joël Dicker

Zum entspannen und mitfiebern

Wie schon in „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ folgen wir in der „Geschichte der Baltimores“ einem Autor und lesen mit dem Buch quasi sein Buch. Hier geht es allerdings nicht um Plagiate oder den Beruf an sich sondern darum, wie Hauptchrakter (und Autor) Marcus seine Familiengeschichte rekapituliert und verarbeitet.

Der kleine Freund - Donna Tartt

Der kleine Freund
von Donna Tartt

Einsamkeit und Abenteuer

Mit „Der kleine Freund“ habe ich endlich alle drei Romane von Donna Tarrt gelesen. Und auch hier hat mich ihre Sprache wieder unheimlich begeistert und von der ersten Seite an gefangen genommen. Ich war gleich drin in der Geschichte, in der wir mit der Familie Cleve den unterschiedlichsten Frauencharakteren begegnen. Wir haben natürlich unsere Hauptcharakterin, die kleine Harriet.

Nonna - Thomas de Padova

Nonna
von Thomas De Padova

Klang vielversprechend, konnte mich aber nicht packen

Als ich auf einem Werbelesezeichen zum ersten mal Cover und Kurzbeschreibung dieses Buches sah, war ich hin und weg: Eine Geschichte „durchzogen von uralten Geheimnissen“, die „wie eine Schatzkammer“ ist und vom Sommer in einem Apulischen Dorf erzählt. Das klang einfach großartig. Eine Familiengeschichte rund um eine typisch italienische Nonna. Genau mein cup of tea!

Vom Winde verweht
von Margaret Mitchell

Positiv überrascht!

Ich habe es geschafft: Endlich habe ich auch diese Bildungslücke geschlossen! Nachdem ich 30 Jahre lang sowohl um den Film als auch um das Buch herumgekommen bin, ist Scarlett O'Hara endlich mehr für mich, als irgendeine Frau mit schmachtendem Blick und wehendem Haar, die sich an einen Verandapfosten klammert.

Unterm Lagerfeuer - Nickolas Butler

Unterm Lagerfeuer
von Nickolas Butler

Melancholisch, traurigschön, toll

Nachdem mich sein Roman „Die Herzen der Männer“ nicht hundertprozentig überzeugt hatte, hat dieser wunderbare Kurzgeschichtenband mich wieder komplett mit Nickolas Butler versöhnt. Genauso melancholisch und traurigschön wie „Shotgun Lovesongs“, dazu abwechslungsreich und sehr stimmungsvoll.

Boy - Wytske Versteeg

Boy
von Wytske Versteeg

Bewegende, harte Geschichte über Verlust und Schuld

Boy ist tot. Ihr hübscher Junge, über dessen Adoption sie sich so gefreut hatten. Ihr stiller, höflicher, schüchterner Junge, dessen Stille, Höflichkeit und Schüchternheit irgendwann zum Problem wurde. Wytske Versteeg beschreibt eindringlich, wie Schuld und Wut das eigene Leben aus der Bahn werfen können und wohin die Suche nach Antworten eine Mutter treiben kann.

Sofia trägt immer Schwarz - Paolo Cognetti

Sofia trägt immer Schwarz
von Paolo Cognetti

Nicht mein Fall

Sofia und ich sind leider nicht warm geworden miteinander. Waren die Episoden aus Sofias Leben Anfangs noch ganz interessant, hat mich die Bruchstückhafte Erzählweise irgendwann nur noch genervt. Wir begleiten Sofia quasi beim Aufwachsen, erleben aber immer nur ein kleines Stück aus ihrer jeweiligen Lebenssituation.

Hand aufs Herz - Leila Slimani

Hand aufs Herz
von Leila Slimani

Hand aufs Herz.

In „Hand aufs Herz“ erzählt Leila Slimani von Erlebnissen marokkanischer Frauen, schildert Begegnungen, traurigen Alltag und persönliche Geschichten. Hauptsächlich geht es um die zwiegespaltene Rolle der Frau in einem Land, in dem Homosexualität und Abtreibung noch mit Gefängnis bestraft werden. Ja, Frauen können ohne weiteres studieren und jeden Beruf ergreifen den sie möchten.

Girlsplaining - Katja Klengel

Girlsplaining
von Katja Klengel

Nerdiger Feminismuseinstieg für Comicfans

Auf diese Comic-Kolumne von Katja Klengel war ich sehr gespannt! Geschlechterrollen, Körperbehaarung, Sexualität und das alles irgendwie in Verbindung mit Harry Potter und Sailor Moon versprach eine gelungene Mischung aus Humor und Feminismus zu werden.

Becks letzter Sommer - Benedict Wells

Becks letzter Sommer
von Benedict Wells

Skurrile spannende Tragikomödie

Endlich habe ich nun auch mal ein Buch von Benedict Wells gelesen! Schon seit Erscheinen will ich unbedingt "Vom Ende der Einsamkeit" lesen und auch wenn das bisher noch nicht geklappt hat, so habe ich doch mit "Becks letzter Sommer" immerhin chronologisch angefangen!

Das Dickicht - Joe R. Lansdale

Das Dickicht
von Joe R. Lansdale

Geradliniger Wild-West-Krimi

Nachdem mir Lansdales „Ein feiner dunkler Riss“ unglaublich gut gefallen hatte, habe ich nun endlich ein weiteres Buch von ihm gelesen. Ich hatte eigentlich wieder eine feine, ruhige Erzählung mit Krimi-Elementen erwartet aber „Das Dickicht“ entpuppte sich schnell als ein geradliniger, humoriger Wild-West-Krimi.

Sechs Koffer - Maxim Biller

Sechs Koffer
von Maxim Biller

Mittelmaß

Nachdem mich mit „Die Gewitterschwimmerin“ und „Der Vogelgott“ zwei Bücher der diesjährigen Nominierten für den Deutschen Buchpreis sehr begeisterten, habe ich mit „Sechs Koffer“ nun auch einen Anwärter gefunden, der meinen Geschmack leider gar nicht getroffen hat.

Pirouetten - Tillie Walden

Pirouetten
von Tillie Walden

Berührende autobiografische Erzählung

Seit ich im englischsprachigen Booktube von Tillie Waldens autobiografischer Graphicnovel "Pirouetten" (bzw. "Spinning" im Original) gehört habe, wollte ich sie unbedingt lesen! Jetzt endlich ist sie auch in Deutschland erschienen und natürlich direkt in mein Bücherregal gewandert.

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