Rezension

Einfach nur gefühlvoll und wunderschön! Ein Buch das Herzen öffnet.

So, wie die Hoffnung lebt - Susanna Ernst

So, wie die Hoffnung lebt
von Susanna Ernst

Bewertet mit 5 Sternen

„So wie die Hoffnung lebt“ ist ein wunderschönes, gefühlvolles und besonderes Buch.

Die Autorin hatte mich schon mit den ersten drei Sätzen von Katie:

„Herzen brechen lautlos. Meines  brach in einer warmen Spätsommernacht vor fast dreiundzwanzig  Jahren. Das war im August 1992 und nur zehn Tage nach meinem achten Geburtstag.“

Erzählt wird die unheimlich bewegende Geschichte von Jonah und Katie, die sich nach ihren tragischen Familienereignissen in einem Kinderheim kennenlernen. Beide haben tiefe Wunden im Herzen und mit der Zeit entwickelt sich ein zartes Band von Vertrauen und Liebe zwischen ihnen. Keiner von beiden rechnet damit, dass das Schicksal ihre Wege noch einmal trennt und ihre tiefe Liebe zueinander dies überdauern kann.

Susanne Ernst hat einen wunderschönen, feinfühligen und bildhaften Schreibstil. Nur wer selber ein großes Herz hat, kann solch  ein Buch schreiben.

Die Autorin erzählt die Geschichte in der Ichform von Jonah und Katie in abwechselnden Erzählsträngen. Hierdurch entsteht so eine gefühlvolle und persönliche Atmosphäre, dass man  als Leser immer hin- und hergerissen zwischen den Ängsten und Empfindungen der beiden ist. Alle weiteren Personen im Buch werden ebenso glaubhaft und authentisch dargestellt, dass man viele liebt und andere unsympathisch findet.

Gestartet wird mit einer Familienidylle in Katies Familie, die in einem Horrorszenario endet und

Jonahs Entlassung aus dem Krankenhaus nach einer zweimonatigen Behandlung. Warum er dort gelandet ist, wird erst später verraten. Beide kommen in ein besonderes Kinderheim mit liebevollen und einfühlsamen Heimleitern und lernen dort langsam wieder das Vertrauen in die Menschheit kennen und spüren einen Hauch von Hoffnung. Sie finden neue Freunde und werden zu einer großen Familie. Manche Freundschaft hält lebenslang. So ein Aufwachsen wünscht man als Leser jedem verlassenen Kind.

Alles verändert sich, als Shannon, ein neues Mädchen ins Heim kommt. Sie lügt, manipuliert und bringt Zwietracht zwischen den Betreuern und Kindern. Durch sie darf das Heim schließlich nur noch mit männlichen Bewohnern fortgeführt werden und die Mädchen werden auf andere verteilt.

Im zweiten Teil erleben wir die Odyssee von Katie und Jonah, die geprägt ist von Sehnsucht, Verzweiflung und dem Willen und der Hoffnung jeweils den anderen wiederzufinden. Durch Zufälle und mit Hilfe von liebenswerten Menschen können sie sich aus einer ausweglosen Begebenheit retten und fliehen.

Was für ein schönes Buch! Hier kann man nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.

Mit Susanne Ernst habe ich eine neue Autorin für mich entdeckt. Es war mein erstes und auf jeden Fall nicht mein letztes Buch von ihr. Sie hat mich begeistert und bewegt.

Schade, dass ich nicht noch mehr wie 5 Sterne vergeben kann.