Rezension

Starker erster Teil

So, wie die Hoffnung lebt - Susanna Ernst

So, wie die Hoffnung lebt
von Susanna Ernst

Bewertet mit 3.5 Sternen

Da "So wie die Hoffnung lebt" eigentlich fast ausschließlich überaus positive Meinungen hat, war ich sehr gespannt auf das Buch und habe mich darauf gefreut, das Buch zu lesen. Der erste Teil hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt; der Schreibstil ist wunderschön und der Autorin ist es sehr gut gelungen, mir Katie und Jonah näher zu bringen und einfühlsam mit ihren Traumata umzugehen. Mir hat gefallen, wie die beiden langsam eine tiefe Freundschaft aufgebaut und sich schließlich ineinander verliebt haben. Es war wirklich süß und obwohl die beiden jung waren, hat man gespürt, dass zwischen ihnen eine besondere Verbindung ist. Der erste Teil alleine würde von mir 4,5 Sterne bekommen, weil er sehr schön, wenn auch traurig und bewegend ist.

Der zweite Teil ist ganz anders, was natürlich zu erwarten war, da die Protagonisten nun älter und erwachsen waren und eine lange Zeit der Trennung sowie neue schmerzhafte Erlebnisse hinter sich hatten. Obwohl die Verbindung zwischen den beiden nach wie vor da war, konnten die romantischen Szenen mich nicht richtig überzeugen - vielleicht, weil die Romanze zu sehr im Hintergrund stand, vielleicht, weil es mir irgendwie zu leicht vorkam, wie die beiden an Zeit zu zweit kamen, wenn man die Umstände bedenkt. Generell wirkte im zweiten Teil einiges auf mich ein bisschen konstruiert oder vielmehr so, als gäbe es hier einige sehr günstige und sehr ungünstige Zufälle. Außerdem hat mich die Geschichte mit Katies Ehe nicht bewegen können, obwohl natürlich schrecklich ist, was ihr passiert ist und sie mir leid getan hat. Das alles soll nicht heißen, dass ich das Buch hier schlecht fand, doch es konnte mich - obwohl die Handlung spannend ist und so einiges passiert - nicht richtig packen.
Das Ende fand ich dagegen sehr schön und emotional. Zudem gab es noch eine Wendung, die ich nicht erwartet hatte, die aber rückblickend Sinn ergibt. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass es nicht so kurz vor Schluss aufgedeckt worden wäre, denn meiner Meinung nach hätte darauf mehr eingegangen werden sollen.

Insgesamt würde ich das Buch mit 3,5/5 Sternen bewerten. Es hat mir gut gefallen, nur war der zweite Teil für mich weniger überzeugend als der erste, den ich wirklich toll fand.