Rezension

Es ist wichtig, die Hoffnung nie sterben zu lassen!

So, wie die Hoffnung lebt - Susanna Ernst

So, wie die Hoffnung lebt
von Susanna Ernst

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Für manche Menschen endet die Kindheit früh und abrupt, kaum, dass sie begreifen können, was passiert ist und warum. Genau so geht es den Kindern in dem Heim, in das Jonah nach einem schrecklichen Unglück muss. Als wäre alles nicht schon schlimm genug, muss er auch noch dort hin. Doch aus anfänglichem Unwillen wächst schnell die Erkenntnis, dass er Glück im Unglück hatte. Statt sich mit seinem eigenen Leben zu beschäftigen, versucht er zu Annie durchzudringen, zu der er sich unbewusst hingezogen fühlt. Nach und nach entwickelt sich eine ungewöhnliche aber sehr enge Freundschaft. Doch diese endet jäh und Jonah kann auch 17 Jahre später nicht einen Tag verbringen, ohne dass er sich nach Annie sehnt. Selbst Milow, der nach wie vor an seiner Seite ist, verliert langsam die Geduld. Doch Jonah hat es sich in den Kopf gesetzt, dass das nicht das Ende sein kann und er setzt alles daran, dies zu verwirklichen.

Meine Meinung:
Es ist wieder ein typisches Susanna Ernst - Buch. Es fesselt einen von Anfang an, es lässt einen nicht los, legt man es zur Seite, schwirren die Gedanken trotzdem nur um die Geschichte, so dass man unweigerlich wieder da nach greift, sobald es geht. Man lacht, man folgt gespannt der Handlung und nicht selten stehlen sich auch Tränen in die Augen. Genau so, wie es sein sollte.

Wieder einmal ist die Geschichte sehr tragisch, sehr ungewöhnlich für einen Roman. Doch trotz aller schlimmen Dinge, deren Zeuge man im Laufe des Buches wird, gibt es immer etwas, was einen begleitet, an die Hand nimmt, und weiter und weiter führt ... die Hoffnung. Die Hoffnung ist auch etwas in diesem Buch, was für Jonah sehr wichtig ist. Auch ihn begleitet sie ein Leben lang. Nie zweifelt er an ihr, während alle um ihn herum längst aufgegeben haben. Er lebt für die Hoffnung .. was einfach schön zu verfolgen ist. Denn auch beim Lesen fühlt man seine Zuversicht.

Jonah ist nicht die einzige Person mit einer tragischen Vergangenheit. Auch Annie trägt ein Paket mit sich, das schlimmer kaum sein könnte. Kein Wunder, dass sie ist, wie sie ist. Es ist sehr schlimm zu beobachten, wie scheinbar unmöglich es ihr ist, aus ihrer Hülle herauszukommen, die sie um sich herum gebildet hat. Lediglich Hope ist es anfänglich, die einen Zugang zu ihr findet, bis sie Jonah kennenlernt. Doch auch hier ist es eigentlich nur Jonahs Sturheit und seiner guten Intuition zu verdanken, dass er den scheinbar einzig richtigen Weg wählt.

Aber auch Milow ist eine sehr wichtige Person in diesem Buch, den ich auf Anhieb mochte. Mit seiner gutmütigen, übersprudelnden Art, seinem Hang zu bestimmten Dingen und seine unerschütterliche Freundschaft zu Jonah hat er sich tief in mein Herz geschlichen.

Als wären diese Anfänge der Geschichte nicht alle schon schlimm genug, schafft es die Autorin tatsächlich noch mehrmals Wendungen einzubauen, die man so nicht vermutet. Immer wenn man denkt, "schlimmer geht es nicht", zeigt sie, dass es sehr wohl noch schlimmer kommen kann. Und so verfolgt man teilweise atemlos, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Wieder und wieder wird man überrascht - negativ, oft aber auch positiv. Immer mit dem Gefühl begleitet, man kann die Geschichte nicht weglegen, denn man meint, man würde damit Jonah und Annie aufgeben .. klingt vielleicht merkwürdig, so ging es mir aber tatsächlich.

Fazit:
Ein absolut wundervolles Buch, mit dem sich die Autorin wieder einmal selbst übertroffen hat. Dass einen Samen Hoffnung setzt und ihn durch das ganze Buch immer weiter blühen lässt ... bei dem es jedoch auch immer Phasen gibt, in dem er verloren scheint, als würde er das Glück wie Wasser zum weiterleben brauchen. Hoffnung, die auch Jonah so wichtig ist. Die er fühlt, die er lebt und so einen Weg findet, immer weiter zu machen, nicht aufzugeben. Und ich habe ihn bis zur letzten Seite begleitet und war traurig, als das Buch endete .. ich hätte noch viele viele Seiten länger bei ihm bleiben können. Ein absolut empfehlenswertes Buch!
 

Kommentare

Fabella kommentierte am 11. November 2015 um 07:50

ACHTUNG: Leider kann ich meinen Beitrag nicht korrigieren .. Annie heißt natürlich Katie - als ich das Manuskript lesen durfte, hieß sie noch Annie - damals schrieb ich auch meine Bewertung ... der Namenswechsel ging leider an mir vorbei .. und jetzt kann ichs nicht mehr ändern