Rezension

Er hinterlässt nichts als „Lebende Puppen“ - ich werde wohl nie vergessen, was ein Orbitoklast ist...

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
von James Carol

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Serientäter, der nicht tötet. Ich war sehr gespannt, wie der Autor dieses Thema umsetzt!

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und gefesselt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weiter geht. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und mit den Charakteren konnte ich mich schnell anfreunden. Die beiden Hauptpersonen Winter und Templeton sind vom Autor sehr gut beschrieben und „greifbar“; authentisch, mit Ecken und Kanten. Sowas mag ich. Nichts ist schlimmer als lahme, „flache“ Charaktere. Sehr interessant ist für mich auch die Familiengeschichte von Jefferson Winter. Die Rückblenden und die Gedanken, die er sich macht, geben der Geschichte noch einmal eine ganz andere Note.

Man lernt als Leser einiges über die Arbeit der Profiler. Die Rückschlüsse die Winter zieht, die Parallelen, die er fndet und letztendlich die Ergebnisse zu denen er kommt sind mitunter verblüffend. Da kam es schon vor, dass ich die letzte Passage noch einmal gelesen habe. Die Rätsel werden vielleicht ein wenig zu schnell gelöst, in sich waren die Denkweisen für mich aber immer schlüssig und nachvollziehbar.
Die Szenen der Folterungen werdeb meist nur angedeutet, nicht so blutig und detailreich wie in manch anderen Werken. Das heißt aber nicht, dass die Szenen schlecht sind, im Gegenteil! Der Autor lässt dem Leser hier sehr viel Freiraum und es lässt sich einfach nicht vermeiden, dass im Kopf ganz eigene Szenarien entstehen. Als Leser denkt man die angedeuteten Szenen, deren Kapitel meist offen enden, konsequent im Kopf zu Ende. 

Eine absolute Leseempfehlung!