Rezension

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„Im Hause Longbourn“ – ein gelungenes und hochinteressantes Buch.

Im Hause Longbourn - Jo Baker

Im Hause Longbourn
von Jo Baker

Bewertet mit 4 Sternen

Wer das Buch „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen gelesen oder die Verfilmung kennt, weiß es dreht sich dort alles um die Herrschaften Bennet.  „Im Hause Longbourn“ schaut hinter die Kulisse der Bennets und erzählt vom Leben aus der Sicht der Bediensteten. Sie sind die Hauptprotagonisten in diesem Roman. In drei Abschnitten erzählen Sarah, das Hausmädchen, als auch der neue Hausdiener James ihre Geschichte. Diese sind so gut geschrieben, dass die Familie Bennet in den Hintergrund rückt.
Das Hausmädchen Sarah hat den schwersten Part im Haushalt. Sie ist für sämtliche Drecksarbeit zuständig, was bei der Schilderung des Waschtags klar herauskommt. Hier hat die Autorin sehr detailliert  die damaligen Lebensumstände beschrieben.
Zitat – Buchrücken:
„Wenn Elizabeth Bennet ihre Petticoats selbst waschen müsste“, dachte Sarah, „würde sie bestimmt sorgfältiger mit ihnen umgehen.“ Es ist Waschtag auf Longbourn, und das Hausmädchen Sarah müht sich über Wäschebottichen und träumt dabei von einem anderen, aufregenderen Leben.
Sehr zur Verwunderung vieler wird ein neuer Hausdiener eingestellt, der Sarahs Neugier weckt. Doch dieser verhält sich verschlossen und nur langsam taut er auf. Natürlich kocht die Gerüchteküche, was hatte er zu verbergen?
Die Charaktere treten sehr authentisch auf. Auch bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie sich das wirkliche Leben der Bediensteten in der damaligen Zeit abspielte. Der Schreibstil von Jo Baker ist modern und flüssig zu lesen. War in dem Buch von Jane Austen Elizabeth Bennet die charismatische Figur, so ist es in Jo Bakers Roman Sarah.
Der Autorin gelingt es, die Atmosphäre der damaligen Zeit lebendig, bildhaft darzustellen, und den Leser an das Buch zu fesseln.
Fazit: 
Für mich ist „Im Hause Longbourn“ mehr als eine Hommage an Jane Austen und ihrem Buch „Stolz und Vorurteil“.