Rezension

Potential nicht genutzt

Das Licht in den Birken -

Das Licht in den Birken
von Romy Fölck

Bewertet mit 3 Sternen

 

Inhalt: Sommer in der Lüneburger Heide, Sonnenauf- und Untergänge, summende Insekten, rauschende Birken.
Und mittendrin Benno, ein verschrobener Einzelgänger, der seinen Hof bewirtschaftet. Er vermietet ein Zimmer an Thea, eine resolute Mitfünfzigerin, die nach 20 Jahren aus Portugal zurück in ihre Heimat kehrt und er trifft zeitgleich auf Juli, gerade volljährig und auf der Durchreise nach Amsterdam, die sich am Fuß verletzt hat und sich auf seinem Hof auskuriert.
Diese drei grundverschiedenen Charaktere müssen sich nun im Zusammenleben arrangieren und gleichzeitig versuchen Bennos Lebenshof für Tiere aus finanziellen Schwierigkeiten zu befreien.

"Das Licht in den Birken" von Romy Fölck wird getragen von seiner Atmosphäre. Die Natur- und Landschaftsbeschreibungen sind wirklich toll und mehr als einmal hab ich mir gewünscht ich könnte es selber vor Ort erleben. Die Handlung selber war für mich ein bisschen zu unrealistisch und klischeehaft dramatisch. Auf knapp 350 Seiten wird ein riesiger Haufen Probleme aller Art bei allen drei Figuren erst ausgebreitet und dann in rasantem Tempo abgearbeitet. Geldsorgen und familiäre Probleme lösen sich innerhalb von gut 2 Wochen (wie lange braucht ein verstauchter Fuß zum abheilen?) in Luft auf, alles läuft etwas zu glatt, glückliche Fügungen und Wendungen werden konstruiert um die Story voran zu treiben. Auch die Charakterentwicklung war für mich unrealistisch schnell.

Wer darüber hinweg sehen kann und wer einen locker geschriebenen Sommerroman lesen möchte der den Alltag kurz vergessen lässt ist hier genau richtig. Ein Wohlfühlbuch durch und durch und spätestens am Ende hat man große Lust auf Pastéis de Nata.