Rezension

Gut ausgeklügelter Justiz-Krimi

Der 1. Patient -

Der 1. Patient
von Michael Tsokos

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Routine-Operation der Chefärztin Dr. Sasha Müller geht schief, der Patient verstirbt noch im OP. Es stellt sich heraus, dass ein Behandlungsfehler vorliegt. Die Ärztin wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Der Fall schlägt hohe Wellen, denn die Ärztin wurde bei dem Eingriff von einem KI-System unterstützt. Das hatte sich bereits gut eingespielt, und dennoch kam es nun  zu einem tödlichen Fehler. Doch wer genau ist für den Tod des Patienten haftbar zu machen, die Ärztin oder die KI oder gar ihre Entwickler?

Das Buch ist bereits der vierte Band mit dem Berliner Strafverteidiger Rocco Eberhardt, der ein Faible für eher ausgefallene Gerichtsverfahren hat. Der Rechtsmediziner Michael Tsokos und der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker haben sich erneut eine gut ausgeklügelte Geschichte ausgedacht, die sich diesmal einem Thema annehmen, das viel Zunder birgt. Die ethischen Hintergründe zu diesem Thema sind gut aufgearbeitet, man merkt schnell, dass es einen unmittelbar selbst betrifft: Denn um die Qualität der ärztlichen Betreuung auf dem derzeitigen Stand zu halten, ist es unumgänglich, neue Wege zu gehen. Man trifft beim Lesen das Team, mit dem Rocco Eberhardt sich umgibt und das ihn bei den Recherchen zum Fall bestens unterstützt. Die Geschichte hat mich sehr schnell in ihren Bann ziehen können und mich mit einigen überraschenden Twists überzeugen können.

Sehr gerne empfehle ich diesen Justiz-Krimi weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.