Unterhaltsame & berührende Geschichte mit wenig Überraschungseffekt
Bewertet mit 4 Sternen
Robin Golds Roman "Die Liste der vergessenen Wünsche“, erschienen im Blanvalet Verlag, handelt vom Verlust eines geliebten Menschen, von Kindheitsträumen, die wahr werden können und vom Start in ein neues Leben.
Das Cover:
Das Softcover in den Farben altrosa und Türkis mit dem großen Heißluftballon darauf, wirkt absolut passend für dieses Buch. Es fühlt sich dazu wirklich wunderschön an und beim Aufklappen kann man innen einige Wünsche von Claras Wunschzettel wiederfinden.
Inhalt:
Früher war alles einfacher. Abschiede zum Beispiel. Als die achtjährige Clara Black – in einem schwarzen Badeanzug – ihren Kater "Schweinebraten“ beerdigte, ahnte sie nicht, dass das Leben noch einen viel größeren Verlust für sie bereithalten würde: Jahre später stirbt ihr Verlobter kurz vor der Hochzeit. Es bricht Claras Herz. Doch dann findet sie eine alte Liste mit ihren Kindheitswünschen, die vor ihrem 35. Geburtstag in Erfüllung gehen sollten. Ganz unverhofft wird die Liste zu Claras Rettungsanker – und zum Weg zurück ins Glück …
Meine Eindrücke:
Die Geschichte ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben, die Seiten lesen sich ganz wie von selbst weg. Der Sprachstil der Autorin ist einfach und verständlich, die Thematik vom Ansatz her natürlich eher traurig und berührend. Trotzdem schafft es Robin Gold mit viel Humor und Witz durch das Buch zu führen, für meinen Geschmack sogar an wenigen Stellen bis ganz knapp an die Grenze zum Kitsch. Obwohl die Protagonisten gut beschrieben sind, fehlt es ihnen meines Erachtens etwas an Tiefe und Persönlichkeit. Ebenfalls auffällig wie ausgesprochen gut aussehend, nett und liebenswert alle Charaktere sind, ohne erkennbare Ecken und Kanten. Obwohl ich die story durchaus berührend fand, fehlte mir tatsächlich an manchen Stellen das gewisse Quentchen Mit-Gefühl, um mich so richtig in die Geschichte einzulassen – die Gefühle waren zwar gut beschrieben, aber ich konnte vieles einfach nicht so voll und ganz nachvollziehen. Clara handelte für ihre immerhin 34 Jahre z.B. öfter überhaupt nicht altersentsprechend. Das mag vielleicht zum Teil dem Umstand des großen Verlusts geschuldet sein, andrerseits kamen da schon wirklich eindeutig kindische Charakterzüge zum Tragen.
Die Liste und ihre Umsetzung, auf die ich ja am meisten gespannt war, kam für meinen Geschmack definitiv zu kurz – sie diente in meinen Augen zwar als "roter“ Faden, der durch das Buch verläuft, aber da wäre sicher noch Potential bei der Beschreibung der Wunscherfüllung gewesen.
Mein Fazit:
Insgesamt eine wirklich schöne und auch berührende Geschichte, die aber durch etwas mehr Tiefgang und weniger Vorhersehbarkeit definitiv gewonnen hätte. Vielleicht handelt es sich bei dem vorliegenden Buch nicht unbedingt um ein absolutes "Must-Read“-Buch, aber als "Can-Read"-Buch für zwischendurch, ist es eine lesenswerte und unterhaltsame Lektüre, die zwar auch zum Schluss nicht wirklich überrascht, aber einfach goldig endet.
Von mir gibt es vier ♥♥♥♥ für diese unterhaltsame und schön geschriebene Geschichte.