Rezension

Diversität gut, Liebesgeschichte mäßig

Kissing Chloe Brown - Talia Hibbert

Kissing Chloe Brown
von Talia Hibbert

Bewertet mit 3 Sternen

Chloe Brown leidet am Fibromyalgie, einer chronischen Schmerzerkrankung. Die schränkt nicht nur ihr Leben stark ein, sondern hat auch dafür gesorgt, dass sie sich immer mehr von der Welt und den Menschen um sie herum zurückzieht. Anderen gegenüber wirkt sie schnell ungeduldig und zickig, so zum Beispiel, wenn sie auf Red Morgan trifft, den Hausmeister ihres Wohnblocks. Doch als Chloe eines Tages in einen Unfall verwickelt wird, beschließt sie, dass sich etwas in ihrem Leben ändern muss. Sie stellt eine Liste mit Dingen auf, die sie unbedingt erleben will – und Red soll ihr helfen, all das in die Tat umzusetzen.

Zuerst zum Positiven: „Kissing Cloe Brown“ ist angenehm divers. Über chronische Erkrankungen liest man nicht jeden Tag und wenn, dann scheint alles immer nur um das Leid der Protagonisten zu kreisen. Chloe Brown hingegen zeigt uns, dass ein solches Leben zwar nicht immer einfach ist, dass  es darin aber auch Freude und Spaß geben kann. Zusätzlich wird im späteren Verlauf durch Reds Vergangenheit noch ein Thema angesprochen, dass man üblicherweise nicht mit Männern verknüpft – hier hat die Autorin ihre Sache definitiv gut gemacht.

Es ist auch nicht so, dass die Charaktere nicht sympathisch wären. Im Gegenteil: Chloe und ihre verrückten Schwestern und auch Red wachsen dem Leser schnell ans Herz. Der Schwachpunkt war für mich eher die Liebesgeschichte an sich. Von Beginn an wird nicht deutlich, was Chloe und Red eigentlich aneinander finden. Ja, sie haben beide tolle Körper und tolle Haare, aber das scheint mir auch die einzige Motivation zu sein. Dementsprechend verbringen sie auch schnell viel Zeit im Bett – in einem Roman mit solchen wichtigen Themen hätte ich mir da mehr Tiefgang erhofft. Der letztendliche Konflikt zwischen den beiden, ist dann auch recht schwach und schnell wieder aufgelöst.

Talia Hibbert gelingt es, dass ich mehr über die Brown-Schwestern lesen möchte. Für zukünftige Bände würde ich mir jedoch wünschen, dass ihre diversen Charaktere etwas weniger klischeehaft daherkommen und nicht nur Mittel zum Zweck sind, um sich in erotischen Szenen zu ergehen.