Rezension

GOTT = Solider Psychothriller zum mitraten

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Bewertet mit 3.5 Sternen

Girl On The Train (GOTT) ist ein solider Psychothriller

- Worum es geht -

Es geht um eine Frau (Rachel), die sich selbst bemitleidet, täglich Alkohol trinkt, ihrem alten Leben nachtrauert (geschieden, Haus verloren), aktuell ihren Job verloren hat und trotzdem jeden Tag ihren alten Arbeitsweg fährt, um den Schein zu wahren. Dabei fährt sie immer an ihrer alten Wohnsiedlung vorbei und jedes mal, wenn der Zug kurz zum stehen kommt, kann sie auf ein Haus sehen, dessen Leben der Bewohner sie zu kennen glaubt. In dem Haus wohnt das Ehepaar Scott und Megan. Als Megan eines Tages spurlos verschwindet, glaubt Rachel, etwas wichtiges beobachtet zu haben. 

- Worum es wirklich geht - 

Lügen und Betrügen

Trotz des wenigen Protagonisten wird eine Spannung aufgebaut, die zum einen anstrengend (die Gefühle der Protagonisten sind teilweise so erdrückend, das man auch mal was anderes machen muss, um nicht mit Rachel in Selbstmitleid zu versinken) und zum anderen mitziehend ist. Man kann das Buch nicht weglegen, auch wenn die erste Hälfte sich langsam aufbaut und erst mit Megans Verschwinden alles ins Rollen kommt. Dabei geht es eigentlich darum, dass man manchmal Menschen nicht kennt, von denen man gedacht hätte, das man sie kennen würde. Sie lügen, betrügen, lieben und werden wütend. Keiner der Protagonisten ist auf eine Rolle festgelegt, was das Buch spannend und interessant macht. 

- Fazit -

Den 'Hype' kann ich nicht nachvollziehen. Allerdings für mich ein solider Psychthriller, der diese Einordnung verdient. Hier kann man nichts falsch machen, wenn man einen ruhigeren Psychothriller lesen möchte, der mit psychischen Abgründen spielt.