Rezension

Nicht so wirklich mein Ding

Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht - Samantha Young

Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht
von Samantha Young

Bewertet mit 3 Sternen

Für Fans dieses Genre sicherlich eine interessante Neuerscheinung. Für alle anderen möglicherweise mit Vorsicht zu genießen.

Klappentext:
Sie will nur eine Nacht des Glücks, aber er legt ihr die Zukunft zu Füßen.
Jocelyn Butler ist jung, sexy und allein. Seit sie ihre gesamte Familie bei einem Unfall verloren hat, vertraut sie niemandem mehr. Braden Carmichael weiß, was er will und wie er es bekommt. Doch diesmal hat der attraktive Schotte ein Problem: Die kratzbürstige Jocelyn treibt ihn mit ihren Geheimnissen in den Wahnsinn. Zusammen sind sie wie Streichholz und Benzinkanister. Hochexplosiv. Bis zu dem Tag, als Braden mehr will als eine Affäre und Jocelyn sich entscheiden muss, ob sie jemals wieder ihr Herz verschenken kann.

Form und Stil:
Das Buch besteht aus 26 Kapiteln sowie einem Prolog und einem Epilog. Zum Ende des Buches findet sich überdies noch eine Danksagung der Autorin. Jocelyn erzählt ihre Geschichte als Ich-Erzähler. Dadurch gelingt es der Autorin relativ gut, ihre Gefühle zu verdeutlichen; auch wenn ihre Reaktionen für mich nicht unbedingt immer nachvollziehbar waren. Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm und leicht. An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Logikfehler vorhanden waren. So gab es z.B. Gespräche mit Dr. Pritchard, die zeitlich so nicht möglich waren, weil die Protagonistin eigentlich den gesamten Tag verplant war. Möglicherweise haben die Gespräche später in der Handlung stattgefunden, dann sind sie allerdings inhaltlich etwas merkwürdig. Ich gebe zu, dass ich in diesem Punkt vielleicht sehr kleinlich bin, aber mich haben insbesondere zwei dieser Stellen sehr irritiert, sodass ich schon dachte es gäbe Dr. Pritchard gar nicht.

Eigene Meinung:
Leider kann ich mich den vielen positiven Meinungen über dieses Buch nicht anschließen. Für mich war es eher ein durchwachsenes Lesevergnügen. Über die plötzliche merkwürdige Anziehungskraft zwischen zwei völlig fremden Menschen, sowie die unkontrollierbare sexuelle Spannung, gegen die sich vor allem Frau nicht wehren kann, wundere ich mich inzwischen bei dieser Art von Büchern ja gar nicht mehr. Allerdings war es für mich menschlich schlicht unverständlich, dass Jocelyn Braden bei jeder Gelegenheit vorwarf, sich wie ein Höhlenmensch zu benehmen und gleichzeitig aber bei seinem Höhlenmenschen-Gehabe jegliche Kontrolle verlor und ihm am Ende dann mehrmals zu verstehen gab, „dass er ja Glück hat, dass sie auf Höhlenmenschensex steht“. Dass seine Liebhaberqualitäten ihresgleichen suchen, stand natürlich völlig außer Frage. Da blieb es mir leider nur mit den Augen zu rollen. Sprachlich würde ich bemängeln, dass wirklich jedes Mal „ein kalter Luftzug“ ihre Brüste streifte, sodass ihre Nippel „neugierig hervorguckten“. Für mich persönlich war überdies Bradens ständiges „Babe“ einfach nur unfassbar nervig. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Die Charaktere waren alle recht gut gezeichnet, allerdings blieben sie fast alle ohne Tiefgang. Vor allem Braden als „Gegenspieler“ zu Jocely blieb für mich ein wenig blass, obwohl die Autorin ihm eine gute Hintergrundgeschichte gegeben hat. Seine Schwester Ellie hat mir dafür besonders gut gefallen, auch weil sie ein interessantes Gegenstück zu Jocelyn bildete. Die Freundschaft zwischen den beiden war für mich eigentlich der beste Teil des Buches.

Im Ergebnis muss ich leider sagen, dass ich zwischendurch aus dem Kopfschütteln überhaupt nicht mehr heraus kam, weil in meinen Augen ein Klischee nach dem anderen bedient wurde. Gegen Ende bekam das Buch jedoch noch etwas – leider vorhersehbaren – Tiefgang, sodass ich mich schlussendlich mit dem Buch versöhnen konnte. Wenn ich auch gerade Jocelyns Entwicklung ein wenig zu einfach und auch zu leicht vorhersehbar fand. Ich muss jedoch zugeben, dass einige Szenen mir die Tränen in die Augen getrieben haben, sodass ich letzten Endes doch ganz froh bin, dass Buch gelesen zu haben.

Fazit:
Für Fans dieses Genre sicherlich eine interessante Neuerscheinung. Für alle anderen möglicherweise mit Vorsicht zu genießen.
Von mir erhält das Buch leider nur 3 Sterne.