Rezension

Ruhige und langsame Liebesgeschichte mit wichtigen Themen

Lonely Heart -

Lonely Heart
von Mona Kasten

Bewertet mit 3.5 Sternen

Rosie leitet ihre eigene Webradio-Show, die sie schon mit 15 Jahren angefangen hat. Diese Show ist ihr Herzensprojekt, in dem sie viel über Musik und mit den Musikern spricht! Da sie das alles selbst managed, hat sie natürlich nicht so eine große Reichweite. Als Scarlet Luck, die Band, die sie schon seit Beginn verfolgt, endlich zusagt, kann sie ihr Glück daher kaum fassen.

Scarlet Luck ist eine Band, bestehend aus vier Jungs. Die Namen kann ich jetzt noch nicht. Mal werden die mit Vornamen erwähnt, dann mit Nachnamen und dann plötzlich mit Spitznamen. Das war besonders zu Anfang sehr verwirrend, weil die auch immer alle auf einmal auftauchten. Generell mochte ich die Truppe aber sehr. Sie hat mir öfter ein Schmunzeln entlockt. Als die dann aber in der Show waren, geschah ein ziemlich großes Missgeschick, wodurch für Rosie ziemlich viel den Bach runter ging.

Das Thema Cyber-Mobbing fand ich hier gut untergebracht. Man konnte Rosies Gefühle nachfühlen und hat verstanden, warum sie sich zunächst so abgeschottet hat. Auch dass die ganzen Kommentare nicht von den einen auf den anderen Tag nachlassen, war sehr authentisch integriert. Aufgrund dieses Hasses nimmt Scarlet Luck wieder Kontakt zu Rosie auf.

Ich fand es sehr süß, wie Adam und Rosie sich langsam angenähert haben. Denn es war wirklich sehr langsam. Beide haben mit Panikattacken zu kämpfen und können sich gegenseitig helfen. Adam war zu Beginn des Buches sehr distanziert, aber er taute immer mehr auf und das hat mir echt gut gefallen. Was ich nicht ganz so gelungen fand in der Liebesgeschichte war, dass Rosie ihm am Anfang ziemlich hinterhergelaufen ist. Das war mir etwas zu viel. Generell fand ich Rosie ja sympathisch, aber ich habe außer der Verbundenheit zu Adam keine tieferen Gefühle feststellen können.

Die Nebenstorys fand ich allerdings ziemlich gut untergebracht und haben der eher ruhigen Liebesgeschichte etwas Würze verliehen, damit es nicht so langweilig wird.

Nun aber zu meinen Kritikpunkten. Ich finde es wirklich schade, dass wir bis zum Ende nicht erfahren haben, was Adam passiert ist, dass er sich so verändert hat. Auch andere Handlungsstränge wurden aufgebaut, aber eben nicht zu Ende gebracht. Es wäre schön gewesen, wenn wenigstens ein paar der Fragen beantwortet worden wären. Weiter fand ich die Idee mit ihrer Show eigentlich ganz cool. Nur wurde das ab der Mitte immer weiter in den Hintergrund gerückt und am Ende gefühlt gar nicht mehr thematisiert. Es wurde zum Ende hin nämlich eher die Chat-Verläufe in den Vordergrund gestellt, die teilweise mehr lückenfüllend als alles andere waren.

Fazit:

Eine sehr langsame Liebesgeschichte verbunden mit Musikern. Es sind einige wichtige Themen sehr sensibel eingebaut worden, das fand ich wirklich gelungen. Ebenso sind die Nebenstränge gut aufgebaut. Leider sind sehr viele Fragen offengeblieben. Auch konnte mich die Liebesgeschichte nicht ganz so abholen.

3.5/5 Sterne