Rezension

Starker Auftakt mit entäuschendem Ende

Hexenjäger -

Hexenjäger
von Max Seeck

Die finnische Kommissarin Jessica Niemi bekommt einen neuen Fall vorgelegt: Maria Koponen wurde tot in ihrem Haus aufgefunden, die Leiche wurde vergiftet und auf besondere Art und Weise am Esstisch der Koponens platziert. 
Bei ihr handelt es sich um die Frau des berühmten Bestsellerautors Roger Koponen, der Thriller über Hexenvernichtung schreibt. 
Daraufhin geschehen weitere Morde, die alle in Verbindung zu stehen scheinen. Alle Opfer sind auf rituelle Weise nach der Romanvorlage von Roger Koponen umgekommen. Für die Ermittler ein Wettlauf gegen die Zeit, denn insgesamt werden 7 Morde in den Büchern beschrieben. 
Roger Koponen steht nun selbst im Verdacht, obwohl er am Tag des Mordes bei einer Lesung in einer anderen Stadt war.
Oder war es ein durchgedrehter Fan seiner Thriller?
Darüber hinaus hat auch Jessica eine aufregende Vergangenheit, die sie während der Ermittlungen einzuholen scheint und auch im Zusammenhang mit den Vorfällen steht. 

Für mich war der Auftakt des Buchs bereits super stark. Nach den ersten 30 Seiten war ich bereits gebannt vor Spannung und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Es traten immer wieder spannende und realistische Wendungen auf, man konnte selbst miträtseln und ich hatte ein wirklich tolles Leseerlebnis. Durch das Setting im winterlichen Finnland wurde eine besonders spannende Atmosphäre erzeugt. Die Charaktere waren interessant beschrieben und Jessicas Vergangenheit nahm durch Rückblenden immer mehr Gestalt an.
Leider wurde die Spannung auf den letzten 80 Seiten gänzlich zerstört. Die Auflösung der Mordfälle hat für mich keinerlei Sinn ergeben, war abrupt und seltsam. Ich hatte fast das Gefühl, als hätte der Autor das Buch schnell zu Ende bringen wollen und sich keine Mühe mehr für eine Auflösung gegeben. Dabei führt ein Thriller ja genau auf diesen Höhepunkt der Auflösung hin!
Da es sich bei dem Buch um den Auftakt einer Trilogie handelt habe ich noch Hoffnung, dass dieses Wirrwarr eine Erklärung bekommt. Dennoch war ich als Leserin förmlich vor den Kopf gestoßen. 

Ich habe bei Thrillern öfter das Problem, dass es sich um eine sehr spannende Story handelt aber diese dann ein seltsames Ende erfährt. Hier hatte ich jedoch bis kurz vor Ende die Hoffnung, dass es endlich mal anders sein wird. Sehr schade! 

Insgesamt hatte ich trotzdem die meiste Zeit des Lesens viel Spaß und ich bin natürlich interessiert, wie der Autor die Geschichte weiterstricken wird. Es war zwar mein erstes, aber nicht mein letztes Buch von Max Seeck.