Leserunde

Leserunde zu "Der Pfau" (Isabel Bogdan)

Der Pfau - Isabel Bogdan

Der Pfau
von Isabel Bogdan

Bewerbungsphase: 15.02. - 29.02.

Beginn der Leserunde: 07.03. (Ende: 28.03.)

Mit freundlicher Unterstützung des KiWi Verlags können wir 20 Freiexemplare von "Der Pfau" (Isabel Bogdan) im Rahmen dieser Leserunde zur Verfügung stellen.

Achtung: Auch wenn hier das e-Book verlinkt ist, wird die Hardcover-Ausgabe gelesen.

ÜBER DAS BUCH:

Eine subtile Komödie in den schottischen Highlands – very british!

Ein charmant heruntergekommener Landsitz, auf dem ein Pfau verrücktspielt, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine ambitionierte Psychologin, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, eine patente Köchin, Lord und Lady McIntosh, die alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere – da weiß bald niemand mehr, was eigentlich passiert ist.

Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman mit britischem Understatement, pointenreich und überraschend von einem Wochenende, das ganz anders verläuft als geplant. Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht. Die pragmatische Problemlösung durch Lord McIntosh setzt ein urkomisches Geschehen in Gang, das die Beteiligten an ihre Grenzen führt und sie einander näherbringt. Ein überraschender Wintereinbruch, eine Grippe und ein Kurzschluss tun ihr Übriges. Isabel Bogdan verbindet diese turbulente Handlung auf grandiose Weise mit liebevoller Figurenzeichnung.

So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!

ÜBER DIE AUTORIN:

Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokyo. Lebt in Hamburg, weil es da so schön ist. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby, Jonathan Safran Foer, Jonathan Evison und Megan Abbott. Sie ist Vorsitzende des Vereins zur Rettung des »anderthalb«. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, "Sachen machen", bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung (für Tamar Yellin: Das Vermächtnis des Shalom Shepher). Für den Romananfang ihres ersten Romans "Der Pfau", der bei Kiepenheuer & Witsch im Frühjahr 2016 erscheint, erhielt sie 2011 den Hamburger Förderpreis für Literatur.

28.03.2016

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
joy67 kommentierte am 08. März 2016 um 18:09

Oh, wie klein die Welt doch ist. Und wie wirkungsvoll können solche letzten Sätze sein. Einfach klasse. Ich habe dieses Buch wirklich in einem Haps gefressen und mich absichtlich zurückgehalten, hier nicht  zu schnell zu schreiben. Deshalb versuche ich auch, inhaltlich nichts preiszugeben. Ihr habt es ja vielleicht noch nicht durch und schaut trotzdem schon hier rein. Toll finde ich, wie viele zwischenmenschliche Entwicklungen in diesem Buch stattfinden, die bei oberflächlicher Betrachtung nicht sofort auffallen. Je länger ich über dieses Buch nachdenke, umso besser gefällt es mir. Und ich habe wirklich die ganze Zeit gegrinst. Und wenn ich jetzt an einige Passagen denke, fange ich an zu glucksen. Ich glaube, ich werde es noch einmal lesen. :D

Und der letzte Satz......

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Nil kommentierte am 11. März 2016 um 10:48

Der ditte Teil endet im Höhepunt des gemeinsamen Essens. Alle fühlen sich unwohl, weil jeder etwas weiß was die anderen nicht wissen, jeder fühlt sich aus einem anderen Teilaspekt heraus schuldig und es klärt sich nicht! Wie grandios von Isabel Bogdan zum Schluss durch Helen den Kreis der Gesamtgeschichte zu schließen indem Helen der Inderin die Geschichte erzählt. Wunderbar gemacht. Sprachlich super und inhatlich auf den Punkt. Wirklich gut.

Isabel Bogdan habe ich für mich entdeckt und hoffe auf weitere gute Romane von ihr!!! :0)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Pocci kommentierte am 11. März 2016 um 21:05

Ich habe das Buch auch beendet und es gehört definitiv zu meinen Highlights dieses Jahr. Ich habe schon lange nicht mehr bei einem Buch so grinsen und lachen müssen während des Lesens.

Gut gefällt mir auch das "Zusammenfassungs-Kapitel" kurz vor dem Schluss, in dem noch einmal gesagt wird, wer sich jetzt was wie zusammenreimt und warum. Es ist wirklich witzig zu lesen, wie die einzelnen Personen aufgrund kleinster Informationsunterschiede sich eine völlig andere Geschichte zusammenreimen.

Die Personen fand ich auch alle sehr schön beschrieben und am Ende war mir sogar die Chefin teilweise sympathisch. Die Szene beim gemeinsamen Abendessen fand ich auch sehr gelungen - das Unbehagen jedes einzelnen war beim Lesen deutlich spürbar. Während dieser Szene habe ich immer fast erwartet, dass sich durch eine kleine Unachtsamkeit doch noch alles aufklärt.

Schade finde ich nur, dass man als Leser tatsächlich nicht mehr erfährt, wie der Lord und die Lady sich zusammenreimen, dass der Pfau nicht mehr auffindbar ist.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
joy67 kommentierte am 11. März 2016 um 22:07

Bei so einem großartigen Debüt könnte das ja der Aufhänger für ein weiteres Buch werden.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Pocci kommentierte am 11. März 2016 um 22:12

Das stimmt natürlich. Über ein weiteres Buch von ihr würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
drafbutterfly kommentierte am 20. März 2016 um 10:43

Da stimme ich zu, ich würde mich sehr freuen, wenn weitere Bücher folgen. Auch ich habe irgenwie erwartet das am Schluss beim gemeinsamen Essen noch das Geheimnis gelüftet wird wie der Pfau verschwunden ist. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, das es zu meinen Lesehighlights dieses Jahr gehört.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
lila-luna-baer kommentierte am 12. März 2016 um 17:12

Der dritte Teil war noch mal ein Highlight. Am besten gefallen hat mir die Szene beim Essen, in der sich jeder andere Gedanke um das macht, was er da gerade auf dem Teller hat. Die Verwicklungen sind schon klasse und werden dann noch mal getopt durch den Schlusssatz. Wieviel Bedeutung doch so ein kleines Pfauenleben haben kann...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
tigerbea kommentierte am 14. März 2016 um 11:51

Einfach genial! Das gemeinsame Essen war der Hit. Jeder hatte Angst, sich zu verplappern. Und ehrlich, ich könnte wetten, durch Indira erfahren die McIntosh doch noch was sie gegessen haben....

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cebra kommentierte am 19. März 2016 um 21:38

Das ist das Schöne: Man kann das Buch im Kopf weiterspinnen und freut sich noch lange nach der Lektüre an den Möglichkeiten. Mir geht es jedenfalls so. Ich habe das Buch schon vor einem Monat gelesen und erwische mich immer wieder beim Schmunzeln, wenn es mir in die Gedanken rutscht. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Beastybabe kommentierte am 14. März 2016 um 23:45

So fügt sich also alles zusammen, wirklich sehr gut gelungen. Das Ende war auch top und jeder kann sich seine Version weiterspinnen ... erfahren sie noch vom Verbleib des Pfaus oder hält Indira dicht?

Das Buch hat mir gut gefallen, aber mich haben die vielen Wiederholungen ein bisschen gestört, weil das schon etwas zu kleinen Längen führte. Dagegen hätte ich mir gewünscht, die Banker irgendwie besser (oder schneller) auseinanderhalten zu können.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Mikesch kommentierte am 15. März 2016 um 11:22

Wunderbar der letzte Teil des Buches :-) Alles gipfelt in dem gemeinsamen Essen des Pfaus ! Und nur ein paar Leute am Tisch wissen, dass es sich um den Pfau handelt. Gut finde ich auch, wie noch einmal alle Gedanken zusammen getragen werden. Das paßt zum Stil des Buches und macht deutlich, wie jede Person die einzelnen Situationen wahrgenommen hat.

Mir hat gut gefallen, wie sich die Banker im Laufe der Geschichte verändert haben. Jeder hat an diesem Wochenende etwas erlebt und sie wachsen dann doch als Gruppe sicherlich positiv zusammen - wenn die Chefin nicht die Chefin raushängen läßt und alles wieder verändert.

Und das Ende...... klasse ! ! ! Da laufen dann tatsächlich alle Fäden zusammen und man darf sich nun selbst Gedanken machen, ob die Wahrheit tatsächlich noch ans Licht kommt.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
esposa1969 kommentierte am 16. März 2016 um 20:43

Das Ende endetete genauso wunderschön, wie der Anfang begonnen hat. ich war rundum begeistert und mache mich gleich mal an eine Rezension.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Welpemax kommentierte am 20. März 2016 um 22:04

So mittlerweile habe ich das Buch durchgelesen und ich muss sagen, dass mir das Buch sehr gefallen hat und das obwohl ich dieses Genre eher seltener lese. Ich habe zwar nicht richtig lachen müssen, aber ich musste schon sehr grinsen wie alles zusammenhängt und wie jeder nur ein Teil weiß bzw. wie alle versucht haben ihre Beteiligung zu vertuschen. Ein wirklich originelle Idee sprachlich gut umgesetzt und mit einem richtig guten letzten Satz. ^^

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
Lauritzel kommentierte am 28. März 2016 um 17:23

Ich habe mir, ehrlich gesagt, sehr viel Zeit mit der Lektüre gegeben, weil sie mir so sehr gefallen hat wie ein teures Stück Edelbitterschokolade, dass man möglichst gemächlich verspeist, um es zu genießen. :)
Perfekt finde ich die Kürze des Romans. Zwar war ich ein wenig traurig, als ich das Ende doch irgendwann nicht mehr weiter hinauszögern konnte, aber gerade gezieltes Kürzen und Weglassen hat dem Ganzen doch sehr gut getan. Der letzte Satz, wie ja viele schon angemerkt haben: Ein Traum! Ähnlich effektvoll wie "Und ich bin eine Köchin." 

Am Ende merkt man, dass der Kreis sich noch nicht schließen will, weil wieder jemand zu viel weiß. Und wieder muss Geheimniskrämerei unter einem Mantel aus Freundlichkeit und Knigge versteckt werden; muss sich geschämt und nach Moral gefragt werden. Alles wegen eines Pfaus.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 177 bis Ende
leseliebelei kommentierte am 30. März 2016 um 20:38

Zum letzten Teil, bevor mein Fazit kommt:

 

Ich mag die Hot Tub- Szene. Sie ist irgendwie intim, prickelnd und spannungsvoll, ohne, dass etwas passiert.

Die Deliriumsnacht der Chefin war etwas verworren für mich, passte aber zur Geschichte.

Und dann das gemeinsame Abendessen. Es wurde wunderbar betont, wer was weiß und wer was denkt, wer welche Vermutungen hat und wie jeder sich fühlt. Ich wartete die ganze Zeit darauf, dass einer auspackt, sich verplappert oder nachfragt, dass alle miteinander reden, dass sich alles auflöst. Aber es passiert einfach nicht. Eigentlich passiert einfach nichts.

Und das finde ich schade. Natürlich sind die Verworrenheiten ganz witzig, aber mir fehlte die Aussprache. Der Kreis schließt sich am Ende durch Indira Bakshi, ja, aber trotzdem macht es das für mich nicht rund.

Vielleicht, weil nichts bei herum kam. Ja, jeder sah sich mal von einer anderen Seite, die Chefin wurde menschlicher, die Bankgeschäfte bekamen einen Aufschwung - aber das Teambuilding schlug für mich trotzdem fehl, es mangelte an Vertrauen und offenem Umgang miteinander. Schade!

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