Rezension

Besser als erwartet

Selection 01 - Kiera Cass

Selection 01
von Kiera Cass

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Die Chance deines Lebens? 35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

 

Ehrlich gesagt, bin ich an das Buch nicht gerade mit sehr hohen Erwartungen herangegangen, denn es wurde doch schon ziemlich gehypet. Meistens sind es solche Bücher dann leider nicht wert, gelesen zu werden, doch „Selection“ konnte mich so ziemlich vom Hocker reißen. Nicht nur der lockere, leicht und flüssig lesbare Schreibstil hat mich in seinen Bann gerissen, sondern es war einfach unglaublich unterhaltend, sodass ich das Buch fast nicht weglegen wollte.

Die Geschichte um America erschließt sich doch als ziemlich spannend, denn sie gehört nicht unbedingt zu den Mädchen, die beim Prinzen um jeden Preis landen will. Weder Prinz noch Krone scheint erstrebenswert. Mir gefiel ihr Charakter, da sie so normal wirkte im Vergleich zu dem einen oder anderen Mädchen aus den 35 Erwählten. Im Grunde landet sie mehr oder weniger aus Versehen dort, macht dann aber doch das Beste daraus. Schließlich kommt sie aus einer der ärmeren Kasten und der Luxus im Palast ist schon den Aufenthalt wert. Was mir besonders gefiel, America ist ziemlich ehrlich, auch dem Prinzen gegenüber und man mag sie einfach. Sie ist nicht perfekt, ganz im Gegenteil, aber vielleicht macht sie das auch aus. Zudem ist auch Prinz Maxon nicht unbedingt so, wie man es sich vorgestellt hat und er muss bei America eine ganze Menge einstecken. Allein, dass er das duldet und erträgt, sorgt schon für Pluspunkte bei ihm.

Aber auch wird die Konkurrenz der Mädchen untereinander gut gezeigt, auch wenn andere besser damit umgehen als erwartet. Es ist eben nicht immer Zickenkrieg.

Ein ganz großer und unerwarteter Anteil aber trägt eine hier auftauchende Gesellschaftskritik, wie ich sie in einem solchen Roman nicht erwartet hätte. Kiera Cass hat sich für ihr Land Illeá ein Kastensystem überlegt und den untersten Kasten geht es wahrlich schlecht. Das hat schon zum Nachdenken angeregt.

Ein auf ganzer Linie lesenswerter Roman, der mich von vorn bis hinten gefesselt hat. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band.