Positive Überraschung
Bewertet mit 5 Sternen
Bei von den Massen gefeierten Büchern bin ich ja immer recht skeptisch. Teilweise kann ich den Hype absolut nicht nachvollziehen, aber ab und zu werde ich dann doch positiv überrascht. So auch bei Selection von Kiera Cass.
Im Vorfeld habe ich nur wenig über den Inhalt gelesen, so dass ich recht "unbeleckt" an das Buch herangegangen bin. Ich wusste nur, dass der Jugendroman von einer Art Casting handelt, bei der der Prinz eines Landes sich eine Prinzessin aussucht. Erstaunlicherweise ist Selection mehr als das. Für mich ist es das bessere Tribute von Panem. Auch Selection bietet verschiedene Distrikte (Kasten) und eine Art Kapitol (Königreich). Aber wo ich mit Panem absolut nichts anfangen konnte und es auch nicht sonderlich mitreißend geschrieben ist (ich kann nur vom ersten Teil sprechen), erweist sich Selection als sehr gute Lektüre.
Schon auf den ersten Seiten mochte ich die Auserwählte America und im Laufe der Geschichte hat sie mir immer mehr gefallen. Gefallen hat mir auch, dass einige der anderen Mädels zwar einen Konkurrenz-Kampf gefochten haben, das Ganze aber trotz einiger fieser Aktionen nicht zum totalen Zickenkrieg ausgeartet ist. Die Geschichte von America stand immer im Vordergrund.
Manchmal hat mich das Geschehen an Top Model-Sendungen erinnert ("das große Umstyling" samt Tränen) und manchmal an Single-Shows ("ich habe heute leider keine Rose für dich" - wobei "kein Bild für dich" natürlich ebenso passt.) Niveauvoller ist dieser Jugendroman aber auf alle Fälle, kommt doch trotz der Prinz-sucht-Prinzessin-Geschichte auch die Sozialkritik nicht zu kurz.
Kiera Cass hat mich absolut überzeugt, ihr Stil ist mitreißend und spannend. Selection habe ich in einem Rutsch gelesen und ich fand es sehr bedauerlich, dass es so schnell zu Ende war und die Geschichte auch noch mitten drin endete. Die Folgebände werde ich definitiv lesen und das auch recht bald.
Fazit: Ein wirklich tolles Jugendbuch, das dem Hype gerecht wird.