Rezension

Gute Idee mit schlechter Umsetzung

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Nach den Water Wars wurde die Welt neu sturkturiert. In den Wüsten entstanden Mega-Metropolen und neu geschaffene Inseln dienen der Bevölkerung als neue Siedlungsräume. Die Insel Demesne ist Wohnort der Superreichen. Die Atmosphäre der Insel wurde so verändert, dass die Luft, Wasser und Land absolut rein und perfekt sind – das Leben hier ist, für die, die es sich leisten können, das Paradies. Die Reichen wollen unter sich bleiben, daher sind die Mieten auf und die Transporte zur Insel astronomisch teuer. Um keine Kosten für die Einfuhr von Personal zahlen zu müssen, greifen die Bewohner von Demesne zu einem Clou – Tote werden wiederverwertet. Mit einem innovativen Verfahren wird der tote Körper gerettet und wiederbelebt. Das Ergebnis ist ein seelen- und emotionsloser BETA, der fortan nur eine Aufgabe kennt: Seinem ihm zugewiesenen Einsatzort entsprechend zu dienen.

Während in der Vergangenheit ausschließlich Erwachsene in diesem Programm genutzt wurden, startet das Buch mit Elysia, einer der ersten Teen-BETAs. Diese neue BETA-Generation gilt als fehlerhaft und verpöhnt – trotzdem scheint Elysia makellos und wird an eine der Demesner Familien verkauft. Im Laufe der Zeit erkennt Elysia, dass die Zustände auf Demesne und nicht zuletzt auch ihr eigener Körper gar nicht so perfekt sind, wie es anfangs den Anschein hatte.

Im Grunde genommen kann ich kaum etwas spannendes über dieses Buch erzählen. Die Charaktere blieben farblos, für mich stach niemand wirklich aus der Masse heraus und auch die Entwicklung, die einige der Figuren durchleben, war für mich an vielen Stellen unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Auch Hintergrundinfos gab es kaum, um die Geschichte insgesamt etwas plastischer und realistischer zu gestalten. Das Problem hatte ich vor allem in Dystopien bereits häufiger – ist es möglicherweise einfach nicht mehr in, seine Story komplett zu durchdenken?

Die Grundidee fand ich eigentlich klasse, deshalb hatte ich mir das Ebook vor einer Weile zugelegt. Ein emotionsloser Servant, der entdeckt, dass er doch Emotionen hat, und dies aus Angst versteckt hält, um nicht aufzufallen. Im Endeffekt ein alter Hut, andersartige, die von der Regierung verfolgt werden.. Das Rad wird hier also nicht neu erfunden. Trotzdem hätte man wesentlich mehr daraus machen können, oder zumindest hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Alles war flach, unaufregend, ich hatte weder Woooow- noch Aha!-Momente. Auch die Sprache war mitunter sehr einfach gehalten und konnte mich ebenfalls nicht besonders flashen.

Das Ende war so… ! Mäh. Nein.. Das hat mir gar nicht gefallen. Laut Internet soll es wohl einen zweiten Band geben, zu dem ich aber kein Veröffentlichungsdatum finden konnte. Hm, also, das nimmt dem Ende von Band 1 zwar ein wenig den Stachel, wirklich scharf bin ich aber nicht auf den zweiten Teil.

Das Buch ist beim cbt Verlag mit der ISBN 978-3-570-16164-7 erschienen und kann dort für 17,99€ gekauft werden.