Rezension

Ein Thriller mit menschlicher Komponente

Zerrspiegel
von Katja Montejano

Nachdem mir "Vendetta - Die Rache der Anna Pizzo" von Katja Montejano gut gefiel, war ich gespannt, was mich in "Zerrspiegel" erwartet.

Wie auch in "Vendetta" fällt schnell auf, dass die Autorin sich darauf versteht, ihrer jeweiligen Hauptprotagonistin einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen und diesen sehr lebensecht und bildhaft zu projizieren. Denn Jazz ist anders - wie sie selbst sagt, ist sie ein "Aspi", leidet also unter dem Asperger-Syndrom und welche Schwierigkeiten das im Alltag und im sozialen Miteinander mit sich bringt, hat Katja Montejano wirklich gut in die Handlung integriert.

Schön ist es, wenn man an einen Handlungsort gerät, den man selbst kennt - "Zerrspiegel" spielt im Nordhessischen, rund um den Edersee, der mir selbst sehr vertraut ist - aber auch ohne Ortskenntnis findet man sich gut zurecht.

Der Spannungbogen ist gut aufgebaut und trägt den Leser problemlos durch die Handlung, die zum einen von dem Wechsel der Perspektiven und zum anderen ganz klar von den Charakteren lebt. Auch wenn man sich den Großteil der Hintergründe in der zweiten Hälfte bereits zusammenreimen kann, hat das meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan!

Ein Thriller, der auch die menschliche Komponente nicht vermissen lässt, dennoch durch Spannung überzeugt!