Rezension

Ein knallharter Thriller

Zerrspiegel
von Katja Montejano

Bewertet mit 4 Sternen

Katja Montejano erzählt die Geschichte der 19-jährigen Jazz, die – wie sie sich selbst bezeichnet ein „ASPIE“ ist d.h. sie leidet am Aspergersyndrom. Schwierigkeiten mit der sozialen Interaktion und Kommunikation begleiten ihr Leben. Als plötzlich ihre Mutter Verena und Danika, ihre Zwillingsschwester verschwinden und sie selbst überfallen wird, gerät das ohnehin komplizierte Leben von Jazz völlig aus dem Ruder. Als ob das noch nicht genug wäre, werden auch der Lebensgefährte der Mutter, Georg, und sein Sohn ermordet.

Ist hier ein Serienkiller am Werk, der zusammenhanglos mordet? Oder liegt das Motiv in der Vergangenheit von Verena?

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Einzig der Polizist Joshua gewinnt Jazz Vertrauen.

Wird es gelingen Mutter und Schwester zu retten? Die Spannung ist kaum auszuhalten.

Endlich einmal ein gut gewählter Titel! Einerseits wird versucht dem Leser zu erklären, wie Menschen mit dem Asperger-Syndrom ihre Umwelt wahrnehmen – eben wie im „Zerrspiegel“ und andererseits verzerrt auch die Änderung der Erzählperspektive (in die des Täters) die Wahrnehmung der Leser.

Fazit:

Ein knallharter Thriller mit einem hohen Spannungsbogen und einem doch überraschenden Ende. Nichts für schwache Nerven. Das viele Blut, Schilderung von Folter und der Sadismus des Täters streifen manchmal die Ekelgrenze. Nicht jedermanns Sache.

Ein kleiner Schönheitsfehler sind allerlei Tipp- und Rechtschreibfehler. Das Wort „Bullen“ kommt für mein Empfinden ziemlich häufig vor.

Die Autorin ist DIE  Entdeckung des Jahres 2015! Sie hat immerhin drei(!) Thriller herausgebracht. Vielleicht hätte hier ein Zurückschalten in den nächst niedrigen Gang, dem Buch und der Autorin gut getan.