Rezension

Guter Thiller und Autorin mit Potenzial

Zerrspiegel
von Katja Montejano

Inhalt

Ein brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben! … (Klappentext)

Meine Meinung

Ich bin sehr unbefangen an dieses Buch herangegangen. Weder mit großen Erwartungen noch in Erwartung einer Enttäuschung. Schon auf den ersten Seiten wurde ich in die Story hinein gezogen. Die erste Person die wir kennenlernen ist der Mörder selbst, nicht aber seine Intension (was gut ist, ich mag diese Aufklärungen am Anfang überhaupt nicht). Der Anfang ist spannend und spannt einen nicht lange auf die Folter. Ein Thiller wie er im Buche steht, zwischen Ekel, Spannung und Abscheu, so muss das sein. Das Buch als auch die Autorin haben wirklich großes Potenzial. Bin zum Ende hin setzt sich das Ganze zusammen wie bei einem Puzzel.

Der einzige Negativpunkt meinerseits ist die Länge. Teilweise waren mir die Kapitel, Aufklärungen oder sogar die Morde schlicht zu kurz gehalten. Eine unspannende Szene in die Länge ziehen ist natürlich auch nicht das Wahre, aber es gab durchaus einige Szenen bei denen ich mir noch 20 zusätzliche Seiten gewünscht hätte.

Außer Jazz bleiben die meisten Personen im Hintergrund. Alex und Joshua waren mir direkt sympathisch. Jazz hat das Asperger-Syndrom. Diese Krankheit macht es ihr (eigentlich) nahezu unmöglich zwischenmenschliche Situationen korrekt einzuschätzen. Jazz hat dieses Problem auch mit "Redewendungen" - sie versteht sie wörtlich. Was mich teilweise ein bisschen gestört hat: In Jazz Gedanken nutzt sie machmal Redewendungen. Das fand ich iritierend. Selbst wenn sie diese (und auch nur wenige) auswendig gelernt hat, würde sie die doch höchstens in einem Gespräch verwenden, nicht aber für ihre Gedanken. Schön flüssig fliegt man über die Seiten. Keine Schachtelsätze, keine gestochene Sprache - passend zu einem Thriller.

Ein spannendes und schlüssiges Ende. Nichts zu bemängeln an der Story. Nur eine kleine Anmerkung: auch hier hätten ein paar Seiten mehr mir auch noch weitere Lesefreuden beschert. Das hat dem Ende aber keines Falls geschadet.

Ein kritisches Thema: Das Cover, denn ehrlicherweise finde ich das Cover gar nicht gut. Es ist wirlich nicht mein Fall. Es sieht ein bisschen sehr nach 90iger Jahre aus. Ein hipperes moderneres Cover hätte mir da wesentlich besser gefallen.

Mein Fazit

Ein solider Thriller. Gute Unterhaltung und genug Ekel-Faktor um es Thriller zu nennen. Alles in allem ein gutes Buch das sich zu lesen lohnt wenn man Thriller mag. Habe das Buch auch gleich schon an eine Bekannte die es lesen wollte weitergegeben.