Rezension

Wer will sich an die Mutter rächen

Zerrspiegel
von Katja Montejano

Bewertet mit 4 Sternen

Die Zwillinge Danika und Jazz Sanders sind junge Erwachsene, die sich ein wenig unterscheiden. Danika wirkt reifer und geht ihren eigenen Weg im Gegensatz zu ihrer Schwester Jazz, die dem Trubel und Chaos lieber aus dem Weg geht, denn der Grund dafür ist ihr Asperger-Syndrom. Außerdem besitzt Jazz eine Schwäche für Gras, das sie hin und wieder das eine oder andere Ereignis im Alltag vergessen lässt. Jazz und Danika haben ihren Vater nie kennengelernt. Seit einigen Jahren lebt deren Mutter Verena mit Georg Freitag und dessen Sohn Nico zusammen in einem nord-hessischen Landkreis. Eines Tages fährt Danika zu einer Musik-Casting-Show nach Kassel. Die Zwillingsschwester Jazz und ihre Mutter wollten eigentlich mit zur Castingshow kommen, aber Jazz verfolgt ihren Auftritt im TV. Leider war Danikas Auftritt nicht erfolgreich, und sie betrinkt sich bis spät in die Nacht. Am anderen Morgen stellt sich heraus, dass ihre Mutter Verena gar nicht erst bei der Casting-Show angekommen ist, und von ihr bisher jedes Lebenszeichen fehlt. Verena bleibt verschwunden. Ebenso bleibt Danika wie vom Erdboden verschwunden. Ihr Handy ist ausgeschaltet. Im Laufe des Tages erhält Jazz einen merkwürdigen Anruf, und Stunden später folgen Zahlenrätsel auf ihrem Handy. Es sieht so aus, als ob Verena und Danika gekidnappt worden wären. Jazz, Georg Freitag sowie sein Sohn Nico versuchen, die beiden Frauen zu finden.

Die Schweizer Autorin Katja Montejano schrieb einen regionalen Thriller, dessen Handlung im familiären Kreis der Protagonistin Verena Sanders und ihrer Zwillingstöchter Danika und Jazz. Verenas Leben war nicht immer einfach, was sich bis zum Schluss des Thrillers wie ein roter Faden zieht. Es existieren zwar Zeitsprünge während der Geschichte, aber diese Zeitsprünge werden zu Beginn der Buchkapitel angekündigt. Deshalb sind die ganze Handlung der Geschichte sowie die einzelnen Figuren gut nachvollziehbar. Katja Montejano ist es gelungen, einen spannenden, teilweise bildhaft brutalen und emotionalen Thriller konsequent bis zum Ende zu formen. Aufgrund der kleinen Kapitel lässt sich der Thriller zügig durchlesen.       

Dieser Thriller gefiel mir aufgrund der Story, der Verflechtung und Hintergründe der Figuren sowie die Spannung und Emotionalität bis zum Schluss der Story. Außerdem gefiel mir die Regionalität bei dem Thriller. Ich wurde mit diesem Thriller gut unterhalten auf einem kurzen Trip in die Welt der Verbrechen. Ein kleines Manko hat das Buch, nämlich hier und da tauchen Textstellen auf, in denen einzelne Wörter fehlen, ein Wort zu viel ist und ein Wort grammatikalisch nicht hineinpasst.