Rezension

Klasse Reihenauftakt und Mix aus Chemie, Geschichte und Fantasy

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft -

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft
von Kira Licht

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt: Als die 17-jährige Emilia im Museum das bekannte und bisher noch verschlüsselte Voynich-Manuskript zu Gesicht bekommt, ist sie fassungslos. Denn für sie ergeben die kryptischen Zeichen zumindest Sätze. Aber wie kann das sein? Zwar hatte die junge Schülerin schon immer einen Hang für Rätsel, aber niemand konnte das Manuskript bisher entschlüsseln. Als sie mit ihrer Entdeckung die Aufmerksamkeit vom mysteriösen Ben auf sich zieht, eröffnet sich plötzliche eine ganz neue Welt für sie. In Rom befinden sich nämlich Alchemisten und Emilia selbst gehört dem alten Silberorden an. Jetzt muss sie sich dieser unbekannten Welt stellen und die Geheimnisse des Manuskript entschlüsseln. Denn die Zeit drängt.

Meinung:

Die Geschichte kommt schnell in Fahrt und man trifft relativ früh auf alle wichtigen Charaktere. Der Schreibstil und die Atmosphäre sind dabei echt klasse. Man liest sich locker ins Geschehen und das Setting in Rom gibt dem ganzen schon einen gewissen geschichtlichen Vibe. Und das passt perfekt. Von Alchemisten hat man zwar schon gehört, aber jede Geschichte präsentiert sie anders.

Hier sind Alchemisten in Orden aufgeteilt, die jeweils bestimmte Elemente aus dem Periodensystem kontrollieren können. Diese Interpretation fand ich echt klasse und einzigartig. Es war einfach cool, wie die Geschichte und Kämpfe alle etwas mit Chemie zu tun haben. Manchmal waren die Zusammenhänge für mich als Chemie Noob nicht immer klar, aber es wurde wenigstens versucht zu erklären was da abging. Und ich stelle mir dieses Beschreiben von Kämpfen und Handlungen echt schwierig vor.

Jedenfalls begeben wir uns auch auf eine kleine Reise durch die Welt und historische Orte von denen ich vorher nie gehört habe. Neben dem Wissenswerten wurden aber auch Technologien vorgestellt, die es bisher nicht gibt. Also geht die Geschichte nebenbei etwas ins Genre Urban Fantasy.

Wir begegnen auch vielen unterschiedlich Charakteren. Emilia und Ben als Hauptprotas fand ich besonders zusammen echt unterhaltsam. Ein klein wenig wie ein altes Ehepaar, dass sich ständig zankt :) Ihre Gespräche waren definitiv unterhaltsam und ich empfand sie auch so wenig gestellt oder unecht. Emilia war so normal. Naja so normal ein Teenager mit Silberblut eben sein kann. Und ich fand sie ging sehr reif mit der Situation um und hat nicht genervt. Ben zeigt anfangs nicht viel von sich, aber man merkt trz, dass er etwas zu verstecken versucht. Etwa seinen wahren Charakter?

Jedenfalls treffen wir auf die anderen Mitglieder in Bens Team die allesamt echt lustig zusammen waren. Wie eine Familie haben sie agiert und ich hätte gerne mit ihnen mitgefühlt. Leider fehlte mir die richtige Bindung zu ihnen, obwohl sie allesamt echt sympatisch sind. Es waren für mich aber leider zu viele Charaktere und die Geschichte hat durch die Quantität einfach was verloren. Mit keinem habe ich mich richtig verbunden gefühlt. Sie eher nur am Rande bemerkt. Ich denke einfach, dass man das hätte anders lösen können. Zum Beispiel kommen Emilias Freunde und Familie nur kurz immer mal vor und scheinen die Handlung nicht wirklich zu beeinflussen. Wenn Sie es dann doch tuen, kommt es eher so vor als wäre es storytechnisch vorteilhaft, dass sie sich jetzt so benehmen oder überhaupt einen Auftritt im Buch bekommen.

Nichtsdestotrotz hat mir das Lesen Spass gemacht. Es war ein wirklich cooler Mix aus Geschichte, Chemie und Alchemisten, die mich echt begeistert hat. Die Reihe wird definitiv noch weiterverfolgt und ich erwarte großes :3