Rezension

Leider nicht mein Geschmack

Boston Belles - Hunter -

Boston Belles - Hunter
von L. J. Shen

Puuh. Mein zweites Buch von der Autorin und leider bin ich auch diesmal nicht überzeugt.

Diese Rezension enthält Spoiler! Außerdem basiert sie auf meiner persönlichen Meinung.

Sailor, eine Bogenschützin, die ihren Traum wegwirft, als hätte er ihr nie etwas bedeutet.

Hunter, ein Playboy und reicher Erbe, der offenbar wenig Wert auf seine Familie legt, der er im Gegenzug scheinbar ebenso wenig bedeutet.

Normalerweise handhabe ich meine Rezensionen so, dass ich das positive an der Geschichte hervorhebe. Bei den Belles überwiegt das für mich Negative leider zu stark.

Zunächst einmal fand ich die Ursprungsidee total klasse. Das Bogenschießen als Thema einzuarbeiten fand ich sehr interessant. Und das Sailor auch noch dem Ziel entgegenstrebt Olympionikin zu werden rundete meinen Eindruck von ihr wunderbar ab. Eine sportliche, starke Protagonistin und ein fieser Bad-Boy sind definitiv Stoff für eine gute Romance Geschichte.

Von Hunter hatte ich trotz seines Playboy Rufes etwas mehr erwartet. Er verliebt sich in Sailor, was auch für ihn etwas Neues ist, behandelt sie jedoch völlig respektlos. Enemies-to-lovers mit fiesen Sprüchen und gerne mal brutalen Gemeinheiten schön und gut, aber Hunters Verhalten übertritt sämtliche Grenzen.

Sailor hat mich endlos enttäuscht. Ihr Lebenstraum ist der Bogenschießsport. Sie trainiert trotz Verletzung, obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste. Ihren Traum gibt sie mir nichts dir nichts auf, die Begründung fand ich sehr schleierhaft. Sie mag Hunter, okay, aber lässt ihm sämtliches respektloses Verhalten einfach durchgehen und stellt sich, wie ich finde, damit auf eine ziemlich tiefe Stufe hinunter.

Die Story hatte einige spannende Aspekte, sowohl Sailors Disput mit Lana, als auch Syllies Verrat hatten das Potenzial die Spannung in der Geschichte anzuziehen. Wo der Lana-Story dies noch einigermaßen gelungen ist, ist das Syllie-Problem meiner Meinung nach ziemlich in die Hose gegangen. Zunächst war es interessant und spannend, auch nachvollziehbar. Aber was wurde am Ende daraus gemacht, als es plötzlich klar war, dass Hunters Vater und Bruder längst davon wussten. Entschuldigung, aber an dieser Stelle war ich einfach nur verwirrt.

Die Handlung erfolgt in abgehakten Szenen, die alle in meinen Augen nicht wirklich gehaltvoll sind.

Ich hasse es buchstäblich eine Geschichte so stark kritisieren zu müssen, aber der erste Teil der Belles ist für mich leider nicht gelungen.

Dazu muss ich sagen, dass ich auch mit einem weiteren Buch der Autorin, dem ersten Teil der All Saints High- Reihe,  nicht warm werden konnte. Vermutlich trifft der Stil einfach nicht meinen Lesergeschmack. Deswegen wird dies leider auch das letzte Shen Buch für mich gewesen sein. Ich weiß, dass die Bücher sehr beliebt sind und finde es wirklich schade, dass ich Ihnen bisher nichts abkonnte. So sind Geschmäcker nun mal verschieden und meinen Geschmack treffen Hunter und Sailor leider nicht.