Rezension

Zu viele Baustellen und keine wirklich zufriedenstellend beendet

Love to share - Liebe ist die halbe Miete - Beth O'Leary

Love to share - Liebe ist die halbe Miete
von Beth O'Leary

Bewertet mit 3 Sternen

★★★

★★★ 

Tiffy muss dringend eine neue Wohnung finden, doch mit ihrem Hungerlohn ist das in London nicht so einfach. Ihre Freunde sind entsetzt, als sie sich auf das Angebot von Leon einlässt: Er arbeitet in Nachtschicht und überlässt ihr den halben Tag die komplette Wohnung. So teilen sie sich auch das Bett, aber eben zu unterschiedlichen Zeiten. Sie werden sich nicht mal begegnen, denn die Wochenenden ist Leon bei seiner Freundin Kay. Der Plan klingt gut, findet Tiffy. Doch natürlich kommt es mal wieder anders, als alle denken …

 

Mir hat die Grundidee des Buches sehr gut gefallen. Dass es zu komischen, witzigen Situationen kommen wird, das war klar. Beth O’Leary hat diese mit ein paar sehr ernsten Themen „gewürzt“. Auch das ist im Grunde gut und macht ein Buch besonders. Nur leider ist hier zu viel gewollt worden. Es gibt zu viele einzelne Fädchen, die insgesamt zwar zusammenpassen, das Puzzle lebensecht machen, aber doch am Ende weder richtig abgeschlossen werden, noch zufriedenstellend behandelt wurden.

 

Da geht es um Homosexualität, unterschiedliche Arten von Liebe, Manipulation, eine unfaire Gerichtsverhandlung mit Verurteilung, Krankheiten und so vielem mehr. Und alles wird nur oberflächlich behandelt, nichts geht wirklich in die Tiefe. Schade! Das ist Stoff für viele Seiten – die hier leider mit Banalitäten gefüllt worden sind. Dadurch entstanden leider auch Längen, die das Lesen erschwert haben.

 

Der Dreh, dass der Schreibstil in den Abschnitten von Leon grundlegend anders ist, als der von Tiffys Part, gefällt mir dagegen sehr. Man weiß immer, wessen Sicht man gerade vor sich hat, denn Leon spart arg mit Personalpronomen.

 

Das Hauptthema ist ganz klar „Liebe“. Doch eigentlich nicht die offensichtliche Liebe, die sich zwischen Tiffy und Leon entwickelt, sondern auch und gerade die Liebe, die all die anderen Personen im Buch erfahren oder geben. Man könnte die Kernaussage auf „Liebe ist bei jedem anders“ zusammenfassen.

 

Obwohl der Stil leicht und locker-flockig ist, es viele witzige Stellen und einige Fäden gibt, die man neugierig und gespannt verfolgt, hatte ich Mühe, das Buch zu lesen. Deshalb kann ich insgesamt nur drei Sterne geben.

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