Rezension

Cyrian und Nayla

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity -

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
von Greta Milán

Dies ist wieder eines der Jugendbücher, von dem ich mir weniger Romance nach den üblichen Klischees und dafür mehr einfallsreiche Fantasy wünschen würde. Die Liebesgeschichte zwischen Nayla und Cyrian folgt leider viel zu sehr dem üblichen Muster "schöner dunkler Fremder, der eigentlich gar nicht wirklich sympathisch ist" und die Protagonistin ständig nach dem abgegriffenen Motto "liebe mich nicht" wegstößt, um sie dann wieder anzuziehen. Nayla ist zu unerfahren und launisch, als dass ich voll mit ihr mitfiebern konnte. Es fehlte ihr auch eine gewisse Tiefe. Einzig ihre Tierliebe gefiel mir außerordentlich. Dieses Oberflächliche war leider ebenso bei der Ausarbeitung der eigentlich recht originellen Grundidee der Fall, aus der man aber mit atmosphärischer Dichte, einer ausgefeilteren Mythologie und vielleicht ein wenig Düsternis so viel mehr hätte machen können. Wenn alt-römische Götter ebenso unreif wirken wie die Teenager, lässt das schon zu wünschen übrig.

Nayla überlebt auf mysteriöse Weise als einzige einen schweren Unfall. Kurz darauf erscheinen an ihrer Schule zwei äußerst attraktive Mitschüler, Philemon und Cyrian. Philemon ist ein wahrer Goldjunge, während Cyrian eher schweigsam und ruppig scheint. Bald hegt Nayla einen Verdacht, dass es sich hier nicht wirklich um Austauschschüler handelt. Als sie plötzlich mysteriöse Kräfte entwickelt, ist dies nicht die einzige Entwicklung, die Naylas Welt komplett auf den Kopf stellt...

Trotz meiner Kritik hat mir das Buch mit dem traumschönen Cover auch viel Spaß gemacht. Es liest sich im Rekordtempo weg. Ein wenig gewundert habe ich mich, dass Nayla Cyrian verfällt und nicht dem so netten Philemon. Letzterer ist aber tatsächlich ein Charakter, den ich nicht völlig einschätzen kann, was mein Interesse wach gehalten hat. Vielleicht hält die Autorin hier im zweiten Teil der Dilogie noch eine Überraschung bereit. Auch einen kleinen Cliffhanger gab es, der mich auf jeden Fall weiter folgen lässt.