Rezension

Die Falle

Die Falle
von Melanie Raabe

Bewertet mit 4 Sternen

Linda hat seit 12 Jahren ihr Haus nicht verlassen. Ihre Schwester wurde ermordet und sie hat den Mörder gesehen. Jetzt sieht sie ihn im Fernsehen wieder und sinnt auf Rache, bzw. will ihn überführt haben. Hierzu ersinnt sie einen perfiden Plan, der aber ganz schön auf den Kopf gestellt wird.

Melanie Raabe ersinnt hier ein Szenario, das nicht alltäglich ist und dass schon dadurch fesselt, dass eine Frau den Mörder ihrer Schwester in ihr Haus einlädt. Es entsteht ein Katz- und Maus-Spiel, bei dem auch der Leser nicht mehr weiß, woran er ist.
"die Information die ich soeben erhalten habe überfordert mein Gehirn"
So wie es Linda da im Buch ging, ging es mir beim Lesen auch. Überzeugend bereitet Frau Raabe das Szenario so, dass man ins Zweifeln kommt. Wer hat jetzt was getan oder doch nicht?
Durch Einspieler in ein Buch, das Linda schreibt und das auch bei ihrer Falle eine Rolle spielt, erfahren wir mehr von dem Mord an der Schwester und was damals geschehen ist, warum Linda so wurde, wie sie ist. Dies hat mir sehr gut gefallen, es ist eine gute Möglichkeit, den Leser zu informieren ohne ihn zu überfordern und so wird auch die Spannung höher gehalten, weil die Kapitel natürlich immer in Cliffhangern enden.
Den Anfang fand ich – trotz der Tatsache, dass das Interview recht früh stattfand – etwas zäh. Hier fehlte mir ein wenig Spannung. Die Handlung nimmt, wie ich finde, erst nach dem Interview so richtig an Fahrt auf. Ich finde, Melanie Raabe hat total tolle Ideen in ihrem Thriller verarbeitet, die Umsetzung war dann stellenweise nicht ganz so gelungen, aber das Buch ist wirklich lesenswert