Rezension

Die Suche nach der Spannung

Liebe geht durch alle Zeiten. Edelsteintrilogie 01. Rubinrot - Kerstin Gier

Liebe geht durch alle Zeiten. Edelsteintrilogie 01. Rubinrot
von Kerstin Gier

Bewertet mit 2 Sternen

Da das Buch als Bestseller gehandelt wird und demnächst auch verfilmt werden soll, spare ich mir die Zusammenfassung. Jedoch sollte erwähnt werden, dass Rubinrot der erste Teil einer Trilogie ist.

Kurz gesagt: Rubinrot war für mich eine extrem große Enttäuschung.

Gwendolyn, die Hauptfigur, wird mir einfach nicht sympathisch. Vielleicht habe ich eine zu erwachsene Haltung entwickelt, aber wie kann man sich in einen Jungen verlieben, den man keine 48 Stunden kennt? Und mit dem sie kaum interagierte? Dazu hat es mich immens gestört, dass Gwendolyn nicht von selbst handelt. Sie wird durch das gesamte Buch geführt, gelost, geschoben – nie macht sie etwas aus ihrem eigenen Willen. Gut, zu Beginn wird sie unkontrolliert durch die Zeit geschleudert, aber anstatt ihre Freundin alles recherchieren zu lassen, hätte sie auch mal selbst im Internet nachsehen können. Auch wenn sie ihrer Familie das Zeitgen eingesteht und in den Chronografen eingelesen werden soll, bzw. man ihr erklärt, dass man das Blut der zwölf Zeitreisenden zusammen tragen muss, reagiert Gwendolyn nicht. Sie nimmt diese Informationen auf und lässt andere entscheiden.
Desweiteren wundere ich mich, was der Schulgeist und der kleine Geisterjunge zu bedeuten hatten. Dies wurde weder aufgelöst, noch scheint es, als wären diese Figuren wichtig genug, um sie wieder auftauchen zu lassen. Sie wirkten wie Ausschmückung, um der Ausschmückung willen.

Die Mitte des Buches liest sich ausgesprochen zäh. Ich habe mich darauf gefreut, dass wenn Gwendolyn über das Zeitreisen eingeweiht wird, das Buch endlich Fahrt aufnimmt. Aber es kamen nur Erklärungen, Erklärungen und offensichtliche Andeutungen. Es passierte NICHTS. Während ich also hoffte, dass die Handlung doch noch startet, war das Buch schon aus. Es gab einfach keinen Höhepunkt.

Rubinrot wirkte mehr wie das erste Drittel eines sehr, sehr langen Buches – nicht wie der erste, in sich abgeschlossene Teil einer Reihe. Dazu konnte ich den Gedanken nicht verscheuchen, dass die Zeilenabstände gigantisch waren. Ganz so, als hätte Arena versucht, den Text aufzublähen, um insgesamt drei Hardcover-Bände auf den Markt zu bringen. Aber dies ist nur Vermutung.

Daher werde ich mir die restlichen Bände nicht kaufen und vergebe nur zwei Sterne für Rubinrot.