Rezension

Eine düstere Geschichte im New York der 20er Jahre

The Diviners - Aller Anfang ist böse - Libba Bray

The Diviners - Aller Anfang ist böse
von Libba Bray

Das Cover von „The Diviners – Aller Anfang ist böse“ erregte sofort meine Aufmerksamkeit. Es erinnert stark an „The great Gatsby“ und sieht durch das Gold und Lila sehr edel aus. Abgebildet ist eine Frau in einem Kleid der 20er. Das Cover ist also absolut gelungen.

Das Buch ist mit einer Seitenanzahl von 704 nun wirklich kein Buch, das man mal eben liest. Und ich muss zugeben, dass ich auch relativ lange für das Buch gebraucht habe.

Die Geschichte beginnt damit, dass Evie von ihren Eltern nach New York zu ihrem Onkel geschickt wird. Evie mag vielen Lesern zunächst unsympathisch sein, so auch mir, doch rasch lernt man sie kennen und muss über ihre etwas überdrehte Art schmunzeln. Sie ist, ebenso wie die anderen Charaktere, sehr authentisch und einfach ein Original.

Besonders gut gefallen hat mir die Atmosphäre, die Libba Bray schafft. Die Geschichte spielt im New York der 20er Jahre und man fühlt sich, als wäre man mitten drin. Die Autorin schafft es perfekt die Stimmung der damaligen Zeit widerzugeben. Auch die Orte und Geschehnisse sind sehr gut recherchiert. Klar, die Geschichte ist Fiktion, doch Libba Bray lässt auch viele geschichtliche Fakten in das Buch einfließen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, jedoch teilweise auch sehr direkt und düster. Das Buch wird als Jugendbuch gehandelt. Hierzu will ich nur sagen, dass die Geschichte ebenfalls düster ist und meines Erachtens eher für ältere Jugendliche und Erwachsene geeignet ist. Meiner 12 jährigen Cousine würde ich das Buch definitiv nicht zu lesen geben.
Das Buch besteht aus vielen verschiedenen Handlungssträngen, wobei die meisten natürlich von Evie handeln. Doch man lernt auch viele andere Charaktere kennen, deren Geschichten nach und nach zusammen laufen. So wird das Buch auch nur selten langweilig, da man ständig Perspektivenwechsel hat und neues erfährt.

Gerade schrieb ich, dass das Buch „nur selten langweilig“ ist und damit komme ich auch zu dem Punkt, warum „The Diviners“ nicht die volle Punktzahl bekommt. Ich bin der Meinung, dass dem Buch 50-100 Seiten weniger gut getan hätten. Zwar war es zu keiner Zeit sterbenslangweilig, doch ich ertappte mich hin und wieder bei der Frage, wann die Geschichte denn nun endlich fortfährt.

Zudem haben mir mehr Informationen zu den Divinern im Allgemeinen gefehlt. Ich bin mir sicher, dass Band 2 etwas mehr Info’s enthält.

Die Geschichte um den Mordfall empfand ich als spannend und auch das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Ein spannendes und atmosphärisch dichtes Jugendbuch für eher ältere Jugendliche und Erwachsene. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!