Rezension

Gute Idee etwas unglücklich umgesetzt

The Diviners - Aller Anfang ist böse - Libba Bray

The Diviners - Aller Anfang ist böse
von Libba Bray

Bewertet mit 3 Sternen

New York, 1926: Wegen eines kleinen „Zwischenfalls“ wurde Evie O‘Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer Ritualmord die Stadt erschüttert – und Evie über ihren Onkel, den Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes plötzlich mitten in den Mordermittlungen steckt. Schon bald weiß sie mehr als die Polizei. Denn Evie hat eine geheime Gabe, von der niemand wissen darf: Sie kann Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer entlocken. Doch sie hat keine Ahnung, mit welch entsetzlicher Bestie sie es zu tun bekommt …

Meine Meinung: 
Ich hatte schon vorher ein paar negative Stimmen über dieses Buch gehört. Am meisten hab ich gelesen, dass Leute die Handlungsstränge zu vielfältig fanden und daher die Protagonistin Evie in den Hintergrund trat und etwas Verwirrung aufgrund der vielen Personen aufkam. 
Das persönlich kann ich so nicht unterschreiben. Ich fand die Handlungsstränge total okay und hab wirklich schon komplexere Sachen gelesen. Ich war nie verwirrt oder hab mich gefragt wer jetzt wer war. Das einzige was mir aufgefallen ist, dass manchmal aus der Sicht einer Person geschrieben wurde und dann mitten im Kapitel die Sicht kurzzeitig geändert wird und man die Gedanken der anderen Person mit bekommt. Das fand ich teilweise wirklich etwas doof gelöst, aber die Anzahl  der Personen fand ich bei der Dicke des Buches definitiv notwendig. Es wäre sonst teilweise zu lahm gewesen, wenn wir immer nur Evies Sicht erlebt hätten.

Die Idee der Geschichte finde ich ehrlich gesagt neu. Die Idee Okkultes, Religion und Aberglauben einzubauen, dazu viel Mystik, Zauberei und vorallem auch viel Grusel, fand ich durchaus gelungen. Ich fands teilweise wirklich düster, gruselig und blutig, aber es war deshalb auch mal was völlig anderes. Die Umsetzung dagegen find ich leider etwas unglücklich. Das Buch ist viel zu dick. Es gibt viele kleine Szenen, die man getrost weglassen könnte. Außerdem finde ich, dass viele Fragen in den Raum geworfen werden, am Ende werden sogar noch ein paar mehr Fragen aufgeworfen, aber es werden viel zu wenig Fragen im Endeffekt beantwortet. Und ich bezweifle auch, dass die Autorin all diese Fragen im zweiten Band auflösen wird. 

Ich habe auch in einer Rezension gelesen, dass die interessanten Sachen zu wenig zu Wort kommen und andere Sachen dafür im Detail erläutert werden und genau das Gefühl habe ich auch. Mir persönlich ging es viel zu wenig um die Diviners und die Gaben. Man kriegt zwar mit, dass ein paar Personen Gaben haben, aber teilweise weiß man gar nicht, wie diese Gaben sich äußern, weil dann nur im Nebensatz erwähnt wird, dass sie ja auch eine haben. Hier wurde definitiv das Potential nicht ausgenutzt.

Dennoch war ich nicht durchgehend enttäuscht. Ich finde die Idee einfach extrem gut und auch sehr neu. Ich werde dem zweiten Band deshalb definitiv eine Chance geben und freue mich darauf. 

Fazit: 
Eine sehr neue Idee, die Mystik, Okkultes, Aberglaube und Gruselfaktor mitbringt. Teilweise ist das Buch definitiv nichts für schwache Nerven. Es gibt einige Schwachpunkte. Die Umsetzung ist teilweise etwas unglücklich, weil zu viele Fragen aufgeworfen werden und nur ein Mini-Bruchteil beantwortet wird. Deshalb gebe ich solide 3 Sterne. Für mehr reicht es leider nicht, da dafür dann die Schwächen doch zu groß sind.