Rezension

The Diviners

The Diviners - Aller Anfang ist böse - Libba Bray

The Diviners - Aller Anfang ist böse
von Libba Bray

Bewertet mit 4 Sternen

1926 – Durch eine kleine Eskapade auf der Geburtstagsparty der jungen Evie, wurde sie zu ihrem Onkel nach New York geschickt. Sie erhofft sich Freiheit und Abenteuer in dieser großen Stadt, denn von ihrem Onkel befürchtet sie keine Ausbremsung, denn er ist Junggeselle und einen Umgang mit einer 17-jährigen nicht gewohnt. Doch recht schnell werden ihre Feiern ausgebremst, da ihr Onkel ihr untersagt weiter nachts durch die Stadt zu streifen, während der Mörder, den die Polizei nicht fassen kann, sein Unwesen in den Straßen New Yorks treibt.

 

Während ihres Aufenthalts in New York trifft Evie sich wieder mit ihrer Brieffreundin Mabel und lernt die Revuetänzerin Theta kennen. Die Freundinnen scheinen Welten zu trennen, aber trotzdem gibt es immer wieder Dinge die die Drei verbinden.

 

Kann Evie dabei helfen dem geisterhaften Mörder das Handwerk zu legen?

 

In dem Buch gibt es eine handvoll Personen, die für den Verlauf der Geschichte notwendig sind. Somit wechselt die Sicht auch ab und an, wodurch wir einen guten Einblick in jede Schichte New Yorks bekommen. Obwohl der Schreibstil wirklich klasse war und der Gedanke der Geschichte wirklich interessant, hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch eine Einleitung in eine Fortsetzung ist. Es werden Personen genannt und behandelt, die keinerlei aktive Beiträge zu diesem Fall haben. Es gibt ein paar „besondere“ Menschen in New York und anfangs hatte ich fast das Gefühl, dass sie eine Superheldengruppe gründen, wie in einem bestimmten Film, den ich hier mal nicht nennen werde. Wer Stan Lee kennt, weiß was ich meine. Stellt euch 10 Personen vor die ihr kennenlernt und nach der Hälfte heißt es „So! Das waren alle wichtigen Personen, nun beginnen wir mit der eigentlichen Story.“ Das soll nicht bedeuten, dass die Stellen mit den Charakteren weniger spannend gewesen wären oder dass sie mir nicht so sympathisch waren. Ganz im Gegenteil. Aber sie waren in dieser Geschichte eher eine nebensächliche Erzählung. Was natürlich auf den zweiten Teil hoffen lässt.

 

Die Einzige. Die einzigwahre Protagonisten in diesem Buch. Evie – alias Evil (ja den Namen verdient sie). Egoistisch, zickig und manchmal, aber nur manchmal, wollte ich ihr das Strasshaarband vom Kopf reißen und ihr an den Kopf werfen „Sachma du Schnepfe. Denk auch mal an was anderes als den nächsten Flachmann und wie du vor die nächste Kamera hüpfen könntest.“ BAH! Unsympathisch trifft es nicht ganz. Sie war eigentlich eine ganz Süße und wollte den Leuten helfen, aber manchmal, vorallem wenn der Alkohol nicht weit war, dann hat sie ihr Hirn samt Mantel an der Garderobe abgegeben! Dann lügt sie auch noch mit jedem zweiten Satz der ihren Mund verlässt. Jaaaa. Sie ist 17 und derjenige der mit 17 nicht die Eltern belogen hat werfe den ersten Stein, aber warum muss man lügen wenn man in Gefahr geraten könnte? Das ist so als würde man, wenn man beklaut wurde auf die Frage der Eltern „War in der Tasche der Schlüssel und dein Personalausweis?“ antworten: „Nö. Keine Sorge, der weiß nicht zu welchem Haus der Schlüssel gehört.“ Sowas mag ich bei Protagonisten nicht und leider sind es meistens welche die man eher zur weiblichen Schöpfung zählen würde.

 

Aber trotz meiner Schimpftirade kann ich euch das Buch nur empfehlen, auch wenn das Ende recht schnell vonstattenging. Nobody is perfect. Und so auch nicht unsere Evie. Was sie ja auch irgendwie sympathisch macht. Die Idee der Geschichte war klasse und auch gut umgesetzt, wobei es anfangs doch recht langatmig war. Also, schaut in das Buch rein, denn nun fieber ich dem zweiten Teil entgegen und geteiltes Leid ist halbes Leid! (Im Sinne von „zusammen warten“ ;) )