Rezension

Eine zähe Geduldsprobe

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Bewertet mit 2 Sternen

Eine recht in die Länge gezogene Geschichte ohne großartigen Spannungsbogen.

Kurzbeschreibung (Verlag):
Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen. 
Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr …

Meine Meinung:
Nachdem ich von „Ein plötzlicher Todesfall“ (J.K. Rowling) schon nicht angetan war, dachte ich es könnte ja eigentlich nur besser werden. Okay, am Anfang hatte ich auch das Gefühl, hier bewegt sich mehr, das wird spannender. Aber leider entwickelte die Geschichte sich doch mehr und mehr zu einer zähen Geduldsprobe.

Cormoran Strike, den typisch heruntergekommenen Detektiv, fand ich ja eigentlich ganz interessant. Er hat halt seine persönlichen Probleme, die recht ausführlich geschildert werden und hascht immer ein bisschen nach dem Mitgefühl der Leser. Seine Sekretärin Robin hat mir sehr gut gefallen, obwohl sie teilweise schon etwas zu perfekt war. Aber egal, sie war patent und hat sogar für den ein oder anderen Lacher gesorgt.
Was mich total gestört hat war, dass jeder nicht relevante Stein mindestens sieben mal umgedreht und beschrieben wurde. Das hat die ganze Geschichte unnötig in die Länge gezogen. Mit Ermittlungsergebnissen, damit man als Leser die Chance hat miträtseln zu können, wurde hingegen arg gegeizt, wenn sie nicht sogar vorsätzlich unterschlagen wurden. Strike hat zwar unendlich viel gefragt und recherchiert, die relevanten Ergebnisse jedoch generell für sich behalten. Und die Krönung an vielen Kapitelenden waren dann Sätze wie: Strike wusste, wie er diese Aussagen/Antworten zu deuten und zu bewerten hatte. Oder so ähnlich.
Sowas finde ich recht ärgerlich und da fühle ich mich als Leser ein wenig veralbert. 
Zum Ausgang der Geschichte kann ich leider hier nichts sagen, aber der war auch alles andere als befriedigend oder auch nur annähernd überzeugend.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch zu Ende gelesen hätte, wäre es nicht eine Leserunde gewesen, zu der ich es gelesen habe.
Für mich war das jedenfalls vorerst das letzte Buch dieser Autorin.

Fazit:
Eine recht in die Länge gezogene Geschichte ohne großartigen Spannungsbogen.

Mit 300 Seiten weniger und einem etwas glaubwürdigerem Ende hätte es vielleicht spannend werden können. So hat es mir leider nicht gefallen.