Rezension

Krimidebüt der "bestern Erzählerin der Welt"

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Bewertet mit 5 Sternen

Ein kriminalroman nach meinem Geschmack: Ab damit auf die Wunschliste. Dann die Info, dass sich J. K. Rowling hinter diesem Buch verbirgt: für mich ein absolutes Must - Have! Immerhin war ihr erster "Erwachsenen - Roman" (Ein plötzlicher Todesfall ) der Grund, dass ich zum Blogger wurde!
 
Inhalt:
Cormoran Strike hat gerade eine richtige Pechsträhne: seine Freundin verlässt ihn, sein Detektivbüro wirft, mangels Aufträgen, keinen Gewinn ab und da er vergessen hat seinen Vertrag mit einer Zeitarbeitsfirma zu kündigen, steht auch noch Robin vor ihm, die von eben dieser Agentur geschickt wurde, um für ihn als Sekretärin zu arbeiten. Als dann eines Tages aber der Bruder des kürzlich verstorbenen Topmodels, Lula Landry, in der Detektei auftaucht, soll sich Letzteres als wahrer Segen herausstellen, denn Cormoran kann bei seinem neuen Fall auf keine Hilfe verzichten. Lulas Bruder behauptet, dass seine Schwester nicht freiwillig von ihrem Balkon gesprungen ist. Cormoran und Robin tauchen nicht nur in die undurchdringliche Welt der Mode ein, sondern müssen auch noch einige Familiengehemnisse entdecken, um die wahren Umstände von Lulas Tod ans Licht zu bringen ...
 
Meine Meinung:
Mit Cormoran Strike ist es Galbraith - ja, ich nenne Rowling bei ihrem Pseudonym, da dies eine bewusste Entscheidung der Autorin war, die ich respektiere - gelungen einen Charakter zu erschaffen, der mir ans Herz gewachsen ist. Warum? Strike, wie er im Buch genannt wird, ist einfach realistisch: Er ist weder perfekt, noch rein tollpatschig. Er ist ein Mensch mit Stärken und Schwächen, die ihn so sympathisch und realistisch werden lassen, dann er aus dem Buch zu treten scheint. Doch nicht nur Strike, sondern auch Robin und den Nebencharakteren hat Galbraith eine individuelle Tiefe verpasst. Man bekommt als Leser den Eindruck, dass sich der Autor für jeden noch so "kleinen" Nebencharakter Zeit genommen hat.
Das Buch ist mit 641 Seiten für einen Kriminalroman sehr dick und ehrlich gesagt, fängt der Spannungsbogen (der eigentlichen "Falllösung" erst in der Mitte des Buches an zu steigen, hat mich dieses Buch dennoch vollkommen für sich eingenommen. Ein Widerspruch? Eigentlich nicht, denn auf den Seiten, auf denen der Fall "nicht weiter kam", kam Galbraith' Ausarbeitung der Charaktere voll zur Geltung. Es gab auch in solchen Kapiteln immer wieder Neues zu entdecken, was dazu beigetragen hat, dass ich regelrecht mit Cormoran "mitdenken" konnte. 
Galbraith Schreibstil ist sehr flüssig, ohne niveaulos beziehungsweise zu einfach zu wirken.
Die Lösung des Falles war unvorhergesehen, aber logisch erklärt und wurde nicht "übers Knie gebrochen". Der Autor hat sich und vor Allem mir ,als Leser, und natürlich dem Ermittler die Zeit gegeben in Ruhe die neuen Informationen zu verarbeiten und das Puzzle zusammenzufügen.
 
Fazit:
Ein Krimi, der mich wahrlich begeistern konnte und das geschafft hat, was nicht viele Krimis bei mir schaffen: Er hat mich in die Irre geführt ohne an Logik einzubußen. Ganz wichtig: Er hat mich einfach gut unterhalten. Eine klare Leseempfehlung von mir!
 
Viel Spaß beim Lesen!
 
Bis bald!

Kommentare

Naibenak kommentierte am 24. Juni 2014 um 11:57

Oh schön, auch mal so sehr positives über dieses Buch zu lesen :) Bei mir subbt der Roman auch noch und was Du schreibst, könnte mir wirklich gefallen! Danke :)

Clairchendelune kommentierte am 24. Juni 2014 um 16:48

Kann dir nur uneingeschränkt zustimmen :)! Ich fand vor allem den britischen Charme so genial.