Rezension

Kuckuck mit potenzial

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Als das Buch dann in meinen Händen war und ich mich mit dem Klapptext auseinander gesetzt hatte fand ich die Story ansich schon sehr spannend und das Buch hatte für mich ein riesen potenzial.

Klapptext

Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen.
Doch Lulas Bruder hat Zweifel - ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.
Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Enden. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihn abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in eine Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr.

Wie das Buch seine Wege in meine Hände fand...

Als Mitte letzten Jahres plötzlich aufflog dass hinter dem Pseudonym Robert Galbraith J.K. Rowling steckt war für mich ganz glasklar: Das Buch musst du haben! Auf das Krimidebüt war ich dementsprechend sehr gespannt. Bis zum Erscheinungstermin Ende November beschäftigte ich mich aber nicht sehr viel mehr damit. Das Buch würde so oder so seinen Weg in mein Regal finden und als eingefleischter Rowling-Fan interessierte mich der Klapptext und alle Meinungen zu dem Buch nicht die Bohne. Am Nikolaus-Tag bekam ich das Buch dann von meinen Eltern geschenkt. Leider kam im Dezember einiges dazwischen, aber Anfang Januar konnte ich es dann jetzt beenden.

 

Meine Meinung

Erwartungen hatte ich vorm geplanten Kauf eigentlich so ziemlich gar keine. Als das Buch dann in meinen Händen war und ich mich mit dem Klapptext auseinander gesetzt hatte fand ich die Story ansich schon sehr spannend und das Buch hatte für mich ein riesen potenzial.

Das Ermittler-Duo, bestehend aus Cormoran Strike und Robin Ellacotts fand ich sehr erfrischend und ein wenig ungewöhnlich, was das Buch für mich auch zu etwas besonderen macht! Sehr detailiert ausgearbeitet habe ich auf beiden Seiten darauf gewartet mal ihren Partnern zu begegnen, aber sowohl Robins Verlobten Matthew, als auch Strikes Ex-Freundin Charlotte bekommen wir eigentlich nicht zu Gesicht, sondern erfahren das meiste nur bei Gedankengängen und Gesprächen über sie. Die ganz kurze Begegnung zwischen Robin und Charlotte ganz zu Beginn des Buches zähle ich jetzt einfach Mal nicht mit.

An Robins ersten Arbeitstag wendet sich sowohl für sie als auch für Strike das Blatt. Strike steckt bis zum Hals in den Schulden und Robin ist bloß für eine Woche über eine Zeitarbeitsfirma angestellt, da taucht Wochen nach dem Tod von Lula dessen Bruder bei den beiden auf und bittet Strike um seine Hilfe. Er bietet mehr als das Doppelte vom regulären Honorar, was Strike mit einem Streich aus sämtlichen Geldproblemen holen würde.

Bis zu diesem Zeitpunkt lief das Buch noch sehr langsam und interessant an, hat für mich aber dann inhaltlich einen Knickpunkt aus dem sich das Buch bis ganz zum Schluss in meinen Augen nicht mehr retten kann. Der Fall an sich ist schon gelöst, die Polizei hat ja bereits ermittelt und der Leser bekommt an dieser Stelle auf so gut wie einem Schlag alle Details geliefert. Ohne zu Spoilern möchte ich aber sagen, dass es für mein empfinden im gesamten Buch keine großartigen Neuigkeiten gab und Strike ganz zum Schluss aus alldiesen Ermittlungssachen einfach bloß andere Schlüsse gezogen hat, worauf hin es zum großen Finale kommt.

Die Geschichte ist eigentlich sehr gut durchdacht und wäre bestimmt auch mehr als spannend gewesen. Alle Dialoge waren super toll zu lesen, aber eigentlich kennt man so gut wie alle Ergebnisse der Gespräche ja bereits aus der Polizeiakte und die Aufzeichnungen von Lulas Bruder.  Wirklich viel mehr passiert eigentlich nicht.
 

Fazit

Das Buch hatte eine Menge potenzial und wirklich sehr tolle Charaktere. Auch die Geschichte ansich war sehr interessant und auch das Ende hat mich tatsächlich noch überrascht. Da ich mich aber auf den ganzen 600 Seiten  im gesamten Mittelteil bloß gelangweilt habe kann ich bei einem Krimi nur sagen: Wirklich gelungen ist er ja nicht. Spannung konnte das Buch in meinen Augen eigentlich nicht wirklich aufbauen. Ich habe überlegt ob ich 2 oder 3 Sterne vergeben soll und mich dann aber für letzteres entschieden, da das Ende dann doch noch einen runden Abschluss bot.
Die Charaktere bieten aber auf jeden Fall noch eine Menge, so dass ich mit einer Fortsetzung rechne!