Rezension

gut aber nicht rasant

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Bewertet mit 4 Sternen

Eine junge Frau – prominent, Model – fällt auf die Straße. Die Polizei geht von Selbstmord aus.

Matthew macht Robin einen Heiratsantrag. Er ist ein nüchterner planender Mensch, während sie romantisch ist. Am nächsten Morgen tritt sie einen Aushilfsjob an. Erst vor der Türe erkennt sie, dass es sich um eine Detektei handelt. Ein Traum, den sie schon lange hegte, wird wahr. Das Zusammentreffen mit ihrem Arbeitgeber, einem ungepflegten Koloss, ist etwas heftig. Cormoran Strike ist zwar Detektiv, aber er hat keine Aufträge, gelebt hat er auf Kosten seiner langjährigen Freundin, von der er sich gerade trennte, aber nicht loskommt. Da er Schulden ohne Ende hat, muss er im Büro wohnen und kann sich eigentlich keine Sekretärin leisten.

Kaum hat Robin den Schreibtisch besetzt, da kommt der erste Klient. Bristow, der Bruder des toten Models Lula Landry will, dass Strike jetzt drei Monate nach dem Tod ermittelt, da er nicht an Selbstmord glaubt.

Strike nimmt den lukrativen Auftrag an. Unterstützt von einer engagierten Sekretärin, die gerne auch ein wenig auf eigene Faust ermittelt, beginnt Strike das Umfeld des Models zu erkunden. Er trifft auf eine Menge Leute aus dem Umfeld von Lula. Jeder von ihnen hat irgendwas zu verbergen und lügt. Manche versuchen auch einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Doch je schwieriger die Ermittlungen werden, umso verbissener wird der Detektiv – stets unterstützt von Robin, die genau wie Strike gerne in die Trickkiste greift. Mit der Zeit stellt sich raus, dass so manch einer der Verwandten ein dunkles Geheimnis hat und manche prominenten Freunde nur auf Lulas Geld aus waren. Aber auch Strike hat eine bewegte Vergangenheit, sobald er auf seinen prominenten Vater angesprochen wird, macht er die Schotten dicht; das Verhältnis ist ziemlich gestört.

Genauso wenig wie sich Strike von seinen Ermittlungen abbringen lässt, genauso lässt sich Robin von ihrem Verlobten dieses Arbeitsverhältnis ausreden.

Ein guter, aber kein rasanter Krimi. Man benötigt einige Zeit, bis man sich hineingelesen hat. Viele unterschiedliche Charaktere, die sich so nach und nach zu einem Bild zusammenfügen, machen die Story interessant. Strike und Robin sind ein sich gut ergänzendes Ermittlerpaar. Er ist ein wenig chaotisch und aufgrund seines Aussehens etwas bedrohlich. Sie ist sehr organisiert und sehr findig beim Recherchieren. Mit der Zeit werden immer mehr kleine Details aufgedeckt, die einem überhaupt nicht wichtig vorkommen, die aber bei der Lösung des Falls eine große Bedeutung erhalten. Gut und ausschmückend erzählt ist diese Geschichte und schön zu lesen.