Rezension

Kein actionreicher Krimi

Der Ruf des Kuckucks
von Robert Galbraith

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Ruf des Kuckucks ist ein Roman von Robert Galbraith (alias J.K.Rowling) und wurde von Wulf Bergner übersetzt. Erschienen ist das Buch am 30. Nov. 2013 im Blanvalet Verlag.

Kurz zur Story:
Das angesagte Model Lula Landry stürzt in einer kalten Winternacht vom Balkon ihrer Wohnung in den Tod. Für die Polizei ist es eindeutig Selbstmord. Nur Lulas Bruder John hat seine Zweifel und so engagiert er Cormoran Strike.
Cormoran Strike ist ein erfolgloser Detektiv, am Ende seiner Kräfte und seiner finanziellen Mittel. Er wohnt in seinem Büro, duscht in der Uni und ist stark übergewichtig. So wie wir es aus vielen Büchern und Filmen kennen.
Zusammen mit seiner neuen Sekretärin Robin geht er den Spuren nach, die Lulas Bruder John zusammengestellt hat.

Zentral ging es J.K.Rowling wohl darum eine kleine Milieustudie zu entwerfen. Sie zeichnet ganz klar die Unterschiede zwischen den Reichen und Schönen und der Unterschicht. Hier unterscheidet sie nicht nur zwischen arm und reich, sondern auch zwischen schön und hässlich - eine Zwischennuance gibt es bei ihr leider nicht.

Für einen Krimi finde ich die Geschichte leider um mindestens 300 Seiten zu lang. Die Autorin verliert sich oft in detaillierten Beschreibungen von Orten und Personen, die für die Handlung unwesentlich sind. Mir kommt es stellenweise fast so vor, als wolle sie dem Leser alles ganz genau erklären wie sie es vor ihrem geistigen Auge sieht - aber das übernimmt der Leser ja auch gern selbst.

Gut hat mir aber die Figur der Robin gefallen. Hier hat sich die Autorin auch mit Beschreibungen und Klischees zurückgehalten. Ich hatte immer besonders viel Spaß beim lesen wenn Robin mit von der Partie war.

Der Spannungsaufbau ist sehr zäh, noch bei Seite 166 geht es um das Vorstellen der Protagonisten und eine Handlung war noch nicht zu erkennen. So verliert man schnell das Interesse an diesem Fall mitzuwirken und somit auch weiterzulesen. Auch als die Befragungen beginnen, wird keine Fährte gelegt auf die wir uns begeben könnten.

Gefallen haben mir die unterschiedlichen Orte in London, man bekommt einen kleinen Eindruck vom Leben in dieser Stadt, so habe ich mich auch durch die Geschichte tragen lassen.

Fazit:
Etwas mehr Raum für die eigene Fantasie und ein wenig mehr Aktion hätten dem Buch gut getan. Wer actionreiche Krimis mag ist hier sicher falsch. Wenn man sich aber gern von einer Geschichte tragen lässt und mit Längen keine Probleme hat, sollte man mit Cormoran Strike und Robin auf Verbrecherjagd gehen.