Ich hatte mehr erwartet
Bewertet mit 3.5 Sternen
„Fall of Legend“ von Meghan March, 352 Seiten, erschienen am 21. Dezember 2020, im LYX Verlag.
Um was es geht:
Scarlett ist eine junge und erfolgreiche Frau aus einer reichen Familie und Legend ist genau das Gegenteil, er musste sich alles selbst organisieren und die beiden sollten eigentlich nie aufeinandertreffen, da ihre Lebensweisen einfach viel zu unterschiedlich sind. Scarlett gerät jedoch in seine Welt und sie schließen einen Deal ab, in dem es darum geht, dass sie ihm mit seinem Nachtklub hilft. Er weiß, dass er sich nicht auf sie einlassen darf, aber kann er sich auch daranhalten?
Die Protagonisten:
Scarlett ist mir eigentlich sehr sympathisch. Sie ist selbstbewusst, hat viel erreicht und lebt von außen betrachtet ein echt tolles Leben. Scarletts Vergangenheit ist ziemlich unschön, aber was sie daraus gemacht hat, finde ich total toll und auch ihr Zuhause scheint einfach zauberhaft. Allerdings ist mir ihr Charakter an manchen Stellen ein bisschen oberflächlich erschienen, vor allem wenn sie mit ihren Freundinnen zusammen war und sie sich wie pubertierende Teenager verhalten haben.
Gabriel Legend ist ein toller Protagonist mit einer interessanten Hintergrundgeschichte und außergewöhnlichen Freunden. Er tut alles, um seine Familie zu schützen und ist dementsprechend auch vorsichtig, was Freundschaften und andere Menschen allgemein angeht. Das Einzige, was ich nicht an ihm mochte, war seine Wankelmütigkeit, das war manchmal echt nervenzehrend.
Die Nebencharaktere fand ich auch ganz gut, vor allem Bump hat mich von sich überzeugen können.
Die Umsetzung:
Das Buch ist total schön, allerdings hätte ich gedacht, dass die Golddetails so 3-D mäßig wie die Überschrift wären, was allerdings nicht schlimm ist.
Der Schreibstil des Buches gefällt mir unheimlich gut, er ist locker, flüssig zu lesen und spannend geschrieben. Das Buch ist aus der Sicht von Scarlett und Legend geschrieben, was mir sehr zusagt. Ich hatte bis jetzt noch nichts von Meghan March gelesen, allerdings entdecke ich immer wieder gerne neue Autoren für mich und wollte dieses Buch deshalb und da mir die Leseprobe echt gut gefallen hat, unbedingt lesen.
Ich fand schade, dass im Klappentext ein lebensverändernder Kuss erwähnt wird und dieser Kuss passiert ziemlich spät, da sich die beiden erst so richtig um die Seite 280 herum treffen.
Die Handlung ist echt gut erzählt und es gab sehr schone Szenen, die Charaktere haben sich auch toll entwickelt, jedoch wurde die sexuelle Anziehungskraft auf den jeweils anderen viel zu ausschweifend erzählt. Es war in diese Richtung einfach zu viel, und das Scarlett nach nur einem Treffen schon ihre große Liebe in ihm sieht, ist auch ziemlich unglaubwürdig. Für die 300+ Seiten ist es zu viel Input, der zu schnell wiedergegeben wurde und manchmal zu überstürzt wirkt.
Mein Fazit:
Die Story an sich war ganz gut, allerdings waren die Klischees und das viele Gerede darüber, wie heiß sie aufeinander waren, etwas grenzwertig. Wenn einem das allerdings nichts ausmacht, kann das Buch einen bestimmt von sich überzeugen. Bei mir hat das allerdings nicht so ganz funktioniert und deshalb bekommt das Buch von mir 3,5 von 5 Sterne.