Rezension

Ist der Hype zu groß?

Perfect Day -

Perfect Day
von Romy Hausmann

Ich würde Mal behaupten, dass Romy Hausmann zu den erfolgreichsten Thriller-Autor*Innen aus Deutschland gehört. "Martha Schläft" war der erste Thriller, welchen ich von Hausmann gelesen habe und ich muss sagen, dass er mir durchaus gefallen hat. Deswegen war ich auf diesen neuen Thriller der Autorin sehr gespannt!

In Hausmann neuem Thriller geht es um eine Mordserie, bei welcher immer wieder junge Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren verschwunden sind. Nur rote Bändchen wiesen immer wieder die Polizei zu den Leichen der Mädchen. Die Ermittler sind geschockt - vom Täter keine Spur. Doch eines Abends wird ein renommierter Professor namens Walter Leśniak verhaftet. Ihm wird die Tat um das Verschwinden und Morden der Mädchen zugesprochen. Seine Tochter Ann ist nach dieser Info am Boden zerstört, doch sie ist fest überzeugt, dass ihr Vater unschuldig ist. Sie fängt an zu ermitteln und beginnt eine Reise in die dunkelsten Räume der menschlichen Seele.

Ins Buch konnte ich ganz gut starten, da das Erzählprinzip übersichtlich ist und mir gut gefallen hat. Besonders die Interview-Teile erwiesen sich in meinen Augen als sehr spannend. An die Protagonistin Ann konnte ich mich direkt ranhängen, da sie in meinem Alter ist und ich ihre Sorgen und Gedanken total nachvollziehen konnte. Besonders ihre Ängste werden durch die Autorin sehr gut übergebracht. Trotzdem tat ich mich ihrer Überheblichkeit sowie ihrer Sturheit schwierig. Deswegen muss ich sagen, dass ich für sie nicht meine kompletten Sympathien entwickeln konnte. Auf der anderen Seite fand ich spannend, dass man als Leser selbst doch auch auf eigene Faust mit ermitteln kann bzw. muss. Dadurch, dass der Fall der Protagonistin sehr nah ist, wusste ich als Leser selbst nicht, ob dies der Wahrheit entspricht, was sie erzählt. Zudem eilt ein Journalist Ann zur Hilfe, bei dem auch nicht am Anfang weiß, ob er mit transparenten Karten spielt. Es besteht ja die Möglichkeit, dass sie geblendet sein könnte.

Spannungstechnisch entwickelt sich der Thriller ganz gut, jedoch hatte ich mir im Hauptteil ein bisschen mehr Spannung gewünscht, damit die sogenannte "Sogwirkung" entsteht. Ich vermute, dass es daran liegt, dass für mich persönlich der Verlauf der Handlung an manchen Stellen zu sehr konstruiert war und vieles dem Zufall überlassen wurde. Das Ende war hingegen zum Rest des Buches, von der Spannung her sehr gelungen! Das Ende nehme ich auch als eine der Stärken dieses Buches wahr, da die Autorin an dieser Stelle ein Spannungsfeuerwerk zündet. Zum Schluss kann ich noch zum Schreibstil sagen, dass dieser flüssig ist und man eigentlich problemlos durch das Buch durchkommen sollte!

Fazit: "Perfect Day" ist durchaus ein guter Thriller, welcher aber in meinen Augen unter einem zu sehr konstruierenden Handlungsverlauf leidet. Es ist auf jeden Fall ein sehr emotionsreiches Buch mit einer Protagonistin, die auf eigene Faust ermitteln möchte. Ich bewerte das Buch mit soliden drei Sternen, weil ich mir doch schon ein bisschen mehr von diesem Thriller erhofft habe. Ihnen wünsche ich viel Spass beim Lesen!