Rezension

Seelische Einblicke

Perfect Day -

Perfect Day
von Romy Hausmann

Bewertet mit 4 Sternen

Seit 14 Jahren treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Er entführt kleine Mädchen und tötet sie. Mit roten Schleifen weist er der Polizei den Weg zu den Opfern und dennoch tappen sie im Dunklen.

Eines Tages passiert das Unglaubliche! Anns Vater, der Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak, wird festgenommen und beschuldigt „Professor Tod“ zu sein. Ann kann es nicht fassen. Ihr Vater kann kein Mörder sein und sie unternimmt alles, um seine Unschuld zu beweisen.

 

Meine Meinung:

 

Schwierig… das ist mal wieder eines der Bücher, wo mir eine Rezension nicht leicht fällt. Vorab möchte ich sagen, dass ich die Geschichte wahrlich nicht schlecht fand, davon bin ich weit entfernt. Dennoch habe ich einige „abers“.

 

Zwei Dinge haben mich überzeugt dieses Buch zu kaufen. 1. Es ist von Romy Hausmann und besonders „Liebes Kind“ von ihr hat mich umgehauen. 2. Der Klappentext klang sehr vielversprechend.

 

Ich kam auch gut in die Geschichte rein und war schnell im Lesefluss. Da war es wieder, dieser packende Schreibstil der Autorin, der einem unter die Haut geht.

 

Dann ging es los, dass die Autorin Begriffserklärungen, erfasst von der jungen Ann als Kind, eingeworfen hat. Hmm warum? Ich fand sie ehrlich gesagt völlig überflüssig und es hat den Lesefluss etwas gestört. Bis hin, dass es mich irgendwann schon fast genervt hat.

 

Weiter im Takt. Dennoch gefiel mir die Story weiterhin gut und ich mag die Spannung. Doch dann wird Ann für mich immer unglaubwürdiger. Sicherlich, es prasselt enorm viel auf sie ein, der Verstand setzt aus, usw. Natürlich kann man es verstehen, dass man in solch einer Situation nicht immer rational handelt. Doch hier war es mir zu viel. Sie hat überhaupt nicht mehr nach links oder rechts geschaut. Nur um mal ein Beispiel zu bringen: Nach kurzer Zeit war sie felsenfest davon überzeugt den wahren Mörder gefunden zu haben. Warum? Weil ein Vater eines entführten Kindes, der selbst völlig verstört ist, es gesagt hat. Und welch Zufall, dass Ann ausgerechnet mit der Mutter zusammenarbeitet oder?

 

Dann, ganz plötzlich, taucht ein Verhör mitten im Buch auf. Quasi aus dem Nichts. Da musste ich erstmal überlegen, was hier überhaupt passiert. Das war …..ungewöhnlich… . Für die Handlung nicht zwangsläufig wichtig, aber interessant. So bekam man Einblicke in den Kopf des Täters.

 

Die Story wird meist aus der Sicht von Ann erzählt. So bekommt man sehr gut mit wie sie sich fühlt, was in ihr vorgeht und wie sie denkt. Oft tat sie mir wirklich leid, andere Male hätte ich sie gerne geschüttelt und angebrüllt.

 

Irgendwann flaute die Spannung ab und es war mir etwas zu langatmig und zu dramatisch.

 

Fazit:

 

Ein gut geschriebener Thriller, der mir teilweise aber zu konstruiert vorkam. Nach gutem Start ließ es ein stückweit nach. Gut lesbar, aber mich konnte dieses Buch einfach nicht so richtig packen.