Rezension

Durchwachsener Thriller

Perfect Day -

Perfect Day
von Romy Hausmann

Bewertet mit 3 Sternen

Der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak wird verhaftet. Er soll der berühmte Schleifenmörder sein, der Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn ermordet hat. Das ist ein Schock für seine Tochter Ann. Sie ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt, denn er ist ein sehr gefühlsvoller Mensch und der beste Vater auf dieser Welt. Ann ist entschlossen, Beweise für Walters Unschuld zu finden und ihren Vater zu retten.

Ich kenne bereits "Liebes Kind" und "Marta schläft" und fand die Thriller besonders. Ich mag den etwas anderen Schreibstill von Romy Hausmann. Ihre Geschichten sorgen immer für Überraschungen. Bei "Perfect day" ist sie sich ihrem Stil treu geblieben. Das Buch hat keine Kapitel. Es kommt immer zu einem Wechsel zwischen "Ann" und "Wir". Dabei ist es schwer zu erraten, wessen Gedanken wir eigentlich bei "Wir" folgen.

Mit Ann konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Sie wirkt auf mich als eine sehr naive Frau, die psychisch nicht stabil ist. Ja, für sie ist eine Welt zusammengebrochen, als sie erfahren hat, dass ihr Vater von nun an als "Professor Tod" überall bekannt ist. Ich kann verstehen, dass sie es nicht wahr haben möchte, dass ihr liebevoller Vater zu solchen grausamen Morden an Kindern (!) bereit ist. Sie kann doch kaum gesund denken und plötzlich möchte sie ja ermitteln. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ahnungslose Normalsterbliche auf einmal die Polizeiarbeit erledigen wollen und zu Super-Ermittler werden. Das macht einfach keinen Sinn.

Was mir besonders gut gefallen hat, war das Ende. Hier kam es zu überraschenden Wendungen, die die Handlung ordentlich in Schwung gebracht haben.