Rezension

nach anfänglichen Startschwierigkeiten fesselnd und spannend

Perfect Day -

Perfect Day
von Romy Hausmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt
Immer wieder verschwinden kleine Mädchen und werden anschließend tot aufgefunden. Mit roten Schleifen zeigt der Mörder, wo die Leichen zu finden sind. Doch dann hat die Polizei in ihren Ermittlungen Fortschritte gemacht und konnte einen Verdächtigen festnehmen: der renommierte Philosophieprofessor Walter Lesniak. Seine Tochter Ann glaubt steif und fest an seine Unschuld und beginnt daher selbst herauszufinden, wer die Mädchen umgebracht hat.

 

Meine Meinung
Ich wollte schon länger mal ein Buch von der Autorin lesen und freue mich, dass ich es endlich geschafft habe. 

Anfangs habe ich mir etwas schwer getan, in die Geschichte reinzukommen. Zum einen hatte ich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil – mehr dazu unten – und zum anderen war anfangs alles sehr verwirrend und undurchsichtig, sodass ich mich erst einmal zurecht finden musste. Es gab Zeitsprünge denen ich nicht folgen konnte und auch die Gedankengänge der Protagonistin waren durcheinander und verwirrend. 
Doch als ich einmal wirklich in der Geschichte drin war und diese Fahrt aufgenommen hatte, waren die Schwierigkeiten weggefegt und ich konnte in die Geschichte eintauchen. Ich fand sie sehr spannend und fesselnd und nach und nach nahm das Tempo auch immer weiter zu und konnte mich immer weiter fesseln.
Besonders punkten konnte die Autorin mit den zahlreichen Fährten und Hinweisen, denen Ann nachging bis hin zu Verwechslungsspielen und einem Plottwist, den ich niemals hätte kommen sehen.  
Den Fall rund um die getöteten Mädchen finde ich sehr spannend und auch die Thematik, dass Ann so sehr an die Unschuld ihres Vaters glaubt, obwohl es niemand anderes tut und sogar ihr Vater sich aufgegeben zu haben scheint. Auch die Thematik rund um die Polizeiarbeit, die hier ein bisschen in Frage gestellt wird und die Rolle der Medien fand ich sehr spannend. 

Ann war eine sehr interessante Protagonistin, die mit einigem sehr zu kämpfen hatte und deren eigene Absichten und Handlungsweisen fragwürdig sind. Das machte das alles sehr spannend, weil hier wirklich auch die Moral und ihre guten Absichten Thema sind. Einerseits war fast alles irgendwo nachvollziehbar, aber andererseits eben auch überhaupt nicht in Ordnung Die Zwiespalt und die Aufbereitung des Ganzen, war wirklich gelungen und fesselnd. Dadurch war Ann auch alles andere als eine vorbildliche und perfekte Protagonistin und deshalb auch eben so einzigartig und interessant.

Der Schreibstil gefällt mir an sich zwar sehr gut und ich mag das düstere und geheimnisvolle, was er rüber bringt auch sehr gerne, aber er verschleiert auch viel, was eben zu meinen Einstiegsschwierigkeiten beigetragen hat. Gleiches gilt auch für die das Erzählen auf verschiedenen Zeitebenen: sie geben der Geschichte auch unheimlich viel und sorgen auch für eine ordentliche Portion Spannung, aber gerade am Anfang fand ich es dadurch auch etwas verwirrend. Die Atmosphäre ging mit dem Schreibstil einher und war ebenfalls düster, spannungsgeladen und geheimnisvoll. Die Gefühle und Emotionen von Ann, aber auch die der Protagonisten aus den anderen Passagen, wurden greifbar gemacht und konnten mich dahingehend auch abholen.

Insgesamt ein fesselnder und packender Thriller, bei dem ich zwar mit Startschwierigkeiten und dem Schreibstil ein bisschen zu kämpfen hatte, der mich aber hinten raus noch überzeugen konnte.