Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Perfect Day -

Perfect Day
von Romy Hausmann

Bewertet mit 3 Sternen

Mit der Verhaftung ihres Vaters bricht für Ann die Welt zusammen. Ein Serienmörder soll er sein. Ausgerechnet er? Der ruhige, in sich gekehrte Professor, der sich seit dem frühen Tod seiner Ehefrau rührend um Tochter Ann gekümmert hat?

 

Die Polizei wirft ihm vor, im Laufe von mehr als vierzehn Jahren zehn kleine Mädchen ermordet zu haben. Als „Schleifenmörder“ bezeichnen ihn die Medien, weil er mit roten Bändchen Spuren zu seinen Opfern legt.

 

Ann kann und will nicht glauben, dass ausgerechnet ihr Vater solche Verbrechen begangen haben soll. Sie setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um seine Unschuld zu beweisen. In ihrem Schmerz ist sie nicht wirklich zimperlich in der Auswahl der Mittel, verrennt sich in Hirngespinste und Sackgassen.

 

Meine Meinung:

 

Ich muss gleich gestehen, Thriller mit Serienmördern gehören nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbüchern. Zu diesem, meinem ersten von Romy Hausmann, habe ich erstens durch das Cover und zweitens durch die durchwegs guten Bewertungen zu den anderen Büchern der Autorin hinreißen lassen.

 

Die Idee habe ich auch interessant gefunden. Wir nehmen Anteil an Anns Leben, das nicht erst durch die Verhaftung ihres Vaters aus dem Ruder läuft. Der Tod der Mutter, den sie als kleines Mädchen miterlebt hat, prägt Ann natürlich, vor allem weil der Vater keine neue Beziehung mit einer Frau eingeht. Überhaupt, die zwischenmenschlichen Beziehungen scheinen hier insgesamt ein wenig auf der Strecke zu bleiben. Überall trifft man auf gebrochene Menschen. Manchmal führt auch der Zufall (?) Regie. So arbeitet z.B. die Mutter eines Verbrechensopfers im selben Burgerlokal wie Ann.

 

Doch je länger ich dieses Buch gelesen habe, desto weniger mochte ich Ann. In ihren Bemühungen, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, legt sie eine Besessenheit an den Tag, der beängstigend ist.

So jagt sie einem Mann nach, den sie als Verdächtigen einstuft.

 

Der Schreibstil hat mir zu Beginn recht gut gefallen, da seine Schnörkellosigkeit zu einem Thriller sehr passt. Doch dann gleitet der Thriller in eine Unglaubwürdigkeit ab, die mich fast ein wenig geärgert hat.

 

Der mehrfache Perspektivenwechsel lässt die Spannung recht schnell steigen. Nach einiger Zeit nützt sich Anns Besessenheit einen anderen, als Täter überführen zu müssen, ziemlich ab und wird anstrengend und unglaubwürdig. Das Motiv des Serientäters wirkt ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

 

Fazit:

 

Das Buch hat interessant begonnen, aber im Laufe der Zeit an Glaubwürdigkeit verloren. Daher reicht es nur für 3 Sterne.