Rezension

Unperfekte Tage

Perfect Day -

Perfect Day
von Romy Hausmann

Bewertet mit 4 Sternen

Perfekt Day wird komplett aus der Sicht von Ann erzählt,der Hauptprotagonistin und Tochter des Hauptverdächtigen im Falle des Schleifenmörders. Ann glaubt an die Unschuld ihres Vaters und tut alles dafür, seine Unschuld zu beweisen. Dadurch, dass das Buch nur aus einer Sicht geschrieben wurde bekommt man als Leser natürlich alle Emotionen hautnah mit, man ist quasi mit im Kopf der Protagonistin. Das finde ich prima und spannend, leider hat es auch den Nachteil, dass es sehr einseitig und eindimensional ist, denn man kann sich als Leser so nur ein eigenes Urteil bilden, weil die Nebenprotagonisten ja nicht zu Wort kommen, um Ann zu charakterisieren. Ich persönlich fand sie sehr unsympathisch, egozentrisch und schlichtweg respektlos und unbedacht.
Auch die Umstände ihrer Suche sind manchmal ein wenig fragwürdig und von vielen Zufällen geprägt.
Viele Teile des Buches wirken dadurch ein wenig hektisch und teilweise auch unglaubwürdig. Zudem gibt es mehrere Einschübe, Ann als Kind, die Gefühle erklärt, was ich im Buch eher ein wenig langweilig fand, und die Erklärung dazu findet sich erst auf den allerletzten Seiten. Dann der Täter , der ein Interview gibt, welches mir aber durch die verschiedenen Zeitzonen, in denen das Buch spielt, nicht so richtig verständlich war. Außerdem noch einen Einschub, mit WIR betitelt. Dieser könnte dem Täter zugeordnet werden, muss aber nicht.
Entschädigt hat mich der tolle, frische und wortgewaltige Schreibstil, der mit rasanter Spannung auf ein richtig tolles gut durchdachtes Finale hinarbeitet und die ganzen gut gemachten falschen Fährten bzw. Verdächtigungen. Und die Auflösung fand ich auch prima und ungewöhnlich.

Fazit: Vier tolle Sterne mit roten Schleifen drumherum, für ein Buch, dass das Genre Thriller sehr gut bedient, allerdings mit einer Schreibweise z. B. in der dritten Person ein wenig sympathischer geworden wäre ( oder nachvollziehbarer.)