Rezension

Rezension: "Like Snow we fall" von Ayla Dade

Like Snow We Fall -

Like Snow We Fall
von Ayla Dade

Bewertet mit 5 Sternen

Autor/in:            Ayla Dade

Titel:                    Like Snow we fall

Reihe/Band:       Winter Dreams, Band 1

Genre:                 New Adult

Erschienen:        November 2021

ISBN:                    978-3-328-10772-9

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag für die Teilnahme an einer Leserunde auf WasLiestDu zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Eine Eistänzerin auf dem Weg an die Spitze. Ein Snowboarder am Abgrund seiner Karriere.

Ein See mit glitzernder Eisschicht vor der mächtigen Kulisse der Rocky Mountains: Als Paisley, auf der Flucht vor ihrem alten Leben, mit ihren Schlittschuhen im Gepäck im verschneiten Aspen ankommt, raubt ihr die bezaubernde Winterwunderlandschaft den Atem. Für sie zählt nur noch die Zukunft: Die begabte Eiskunstläuferin beginnt an der renommiertesten Schule Aspens zu trainieren und träumt insgeheim von Olympia. Auf ihrem Weg an die Spitze darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen – schon gar nicht von dem selbstverliebten Snowboarder Knox. Von allen gefeiert und unverschämt attraktiv, steht er im Mittelpunkt jeder Party. Paisley versucht, die immer stärker werdende Anziehungskraft zwischen ihnen zu ignorieren – doch kann sie Knox wirklich widerstehen?

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Meine Liebe zu diesem Buch hat bereits beim Cover angefangen. Insgesamt wirkt es wie eine weiße Winterlandschaft, in der gerade Neuschnee beginnt den Boden zu füllen. Im unteren linken Bereich ist ein heller Eiskristall zu erkennen, während von oben herab in weiß und silbern wie Schnee in Mengen ins Cover hereinrieseln. Am oberen Rand ist der Name der Autorin in einem etwas dunkleren Lilaton und am unteren Rand, der aussieht wie die zugefrorene Oberfläche eines Sees, steht in derselben Farbe das Genre eingeprägt. Der Titel „Like Snow we fall“ ist in einem Dunkelblau in drei Zeilen mittig auf der Coverfront platziert worden. In den Buchstaben sieht es für mich ein wenig so aus, als würde ein stürmischer Wellengang dargestellt werden – irgendwie erinnern mich die Buchstaben an das Ertrinken. Insgesamt finde ich die Darstellung des Buches farblich sehr gut zusammenpassend und unglaublich hübsch – ein ziemlicher Blickfang, an dem man nur schwer vorbeigehen kann, wenn man es in der Buchhandlung liegen sieht.

„Like Snow we fall“ bedeutet in etwa so viel wie „Wir fallen wie der Schnee“ und hat bei mir in Kombination mit der Darstellung und dem Klappentext die unterschiedlichsten Assoziationen hervorgerufen. Ich empfand eine gewisse innerliche Zerrissenheit, von der ich hoffte, sie auch bei den Charakteren wiederzufinden. Auch hatte der Titel eine traurige Wirkung auf mich, wenn doch gleich Schnee eigentlich etwas sehr Schönes. So gingen meine Gedanken jedenfalls hin und her und ich war unglaublich gespannt auf die Geschichte von Paisley und Knox.

 

Charaktere

Paisley Harris kommt ursprünglich aus Minneapolis und ist gerade erst neu in Aspen angekommen. Sie hat ein klares Ziel vor Augen: an der iSkate, der renommiertesten Schule des Ortes, trainieren und zu Olympia gehen. Doch leider hatte sie es in ihrem Leben noch nie besonders leicht. Zusätzlich zu einigen Rückschlägen, die sie einstecken musste, hat sie leider auch keine Familie mehr. Trotzdem hat Paisley nie aufgegeben. Mit ihrer guten Menschenkenntnis und einem gesunden Maß an Vorsicht kann sie sehr gut auf sich aufpassen und stolpert so durch die Gegend, um ihren großen Traum zu verwirklichen.

Knox Winterbottom ist preisgekrönter Snowboarder und ein Frauenheld durch und durch. Meistens findet man ihn, gemeinsam mit seinem besten Freund Wyatt, auf irgendwelchen Partys, wo er Presse neue Munition für deren Artikel liefert. Er ist ein Einzelkind und seit seine Mutter vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, ist ihm nur noch sein Vater Jack geblieben, der sich komplett in sein Training und Marketing reinhängt. Ihr gemeinsames Ziel sind die Weltmeisterschaften, doch ebenso wurde Knox gerade erst für ein Psychologie-Studium zugelassen, wobei er jetzt ein wenig zwischen den Stühlen hängt.

 

Schreibstil und Handlung

Nachdem ich bereits so sehr über das Cover geschwärmt habe, kann ich in dieser Kategorie eigentlich gleich weitermachen. Der Schreibstil von Ayla Dade, für mich war es auch die erste Geschichte von ihr, hat mir nämlich unglaublich gut gefallen. Der Einstieg in die Story erfolgte sehr direkt über Paisleys Ankunft in Aspen und mit wenigen Worten flog man locker und leicht überaus angenehm durch die Seiten und konnte das Buch fast schon nicht mehr aus der Hand legen. Noch mehr für sich vereinnahmen konnte mich die Geschichte durch den gewählten Erzählstil in der ersten Person. Außerdem wechselten die Sichtweisen zusätzlich noch zwischen Paisley und Knox hin und her, sodass man in beide einen wunderbar tiefgründen Einblick ergattern konnte und förmlich von all den übermittelten Emotionen mitgerissen worden ist. Je tiefer die Themen innerhalb der Geschichte wurden, umso poetischer und ausschmückender wurde auch der Schreibstil, was auf mich nochmal sehr intensiv gewirkt hat und dafür gesorgt hat, dass ich mich stellenweise emotional noch besser auf die Handlung einlassen konnte. Dementsprechend war die Wortwahl auch wesentlich einfacher, je leichter die beschriebenen Szenen fürs Gemüt zu verdauen gewesen sind. Außerdem möchte ich besonders die äußerst detaillierten und bildhaften Szenenbeschreibungen des kleinen Ortes Aspen, seiner Bewohner und den umliegenden Wäldern hervorheben. Vereinzelte Momente konnte ich geradezu vor meinen eigenen Augen erleben und generell wurde dadurch eine sehr angenehme und zugleich winterliche Atmosphäre geschaffen, die, wenn man es zugelassen hat, auf den Leser überspringen konnte.

Um am Teil des Schreibstils direkt mit dem Setting innerhalb der Handlung anzuknüpfen, kann ich nur noch ergänzend sagen, dass es einfach traumhaft schön gewesen ist und ich große Reiselust bekommen habe, um all das mal mit meinen eigenen Augen sehen zu können. Handlungstechnisch war ich größtenteils ebenfalls sehr begeistert. Besonders die Einblicke, die in das Eiskunstlaufen und das Snowboarden gegeben wurden, konnten mich vom Hocker reißen. An dieser Stellen wäre es wahrscheinlich hier und da noch sinnvoll gewesen, wenn man ein paar Zeichnungen mit eingebunden hätte, denn als Laie, der wie ich noch nie auf Schlittschuhen oder einem Board gestanden hat, waren diese überaus genauen Beschreibungen nur schwer vorstellbar. Und ständig googlen wollte ich auch nicht, denn das hätte mich sonst wahrscheinlich aus der Geschichte rausgebracht, was ich nur ungern riskieren wollte. Den sportlichen Handlungsteil ergänzten noch einige ernste Themen und ich finde definitiv, dass dieses Buch eine Triggerwarnung haben sollte, denn unter anderem ging es um den Verlust eines geliebten Menschen, (sexuelle) Belästigung, Stalking und Drogenmissbrauch. Die emotionale Umsetzung der genannten Themenbereiche fand ich ganz okay. Jedoch hätte ich mir, gerade zum Ende der Geschichte hin, eine intensivere Ausarbeitung gewünscht. Alles wirkte etwas plötzlich und abgehackt, obwohl man doch so viele Seiten zu Verfügung hatte, wenn man einfach etwas früher mit der Klärung begonnen hätte. Dementsprechend kam auch Schlag auf Schlag eine extreme Spannung auf, die man vielleicht ein bisschen weiter in der Geschichte hätte verteilen sollen. Trotzdem hatte „Like Snow we fall“ ein paar tiefgründige Protagonisten auf Lager, bei denen es großen Spaß gemacht hat, all ihre Ecken und Kanten kennenzulernen und die spannenden Schlagabtäusche untereinander mitzuerleben. Aber auch die kennengelernten Nebencharaktere waren alles andere als unsympathisch. Auch sie konnte man definitiv ins Herz schließen. Besonders gefallen hat mir an all den zwischenmenschlichen Beziehungen, dass sie als absolut glaubwürdig empfunden habe und auch Freundschaft, Zusammenhalt und gegenseitiges Vertrauen als positiver Ausgleich themenmäßig ein sehr breites Spektrum eingenommen haben. Für meine Begriffe könnten ruhig auch Camila, Gwen und Harper ein eigenes Buch bekommen und nicht nur Aria und Wyatt (Band 2), denn in meinen Augen tragen auch diese drei jeweils eine Geschichte in sich, die es lohnenswert wäre zu erzählen.

 

Fazit

Ein absolutes Winterhighlight! ♥ Zwar an einigen Stellen etwas ausbaufähig, aber insgesamt ein tiefsinniger und emotionaler Traum. Ich freue mich schon unglaublich auf den zweiten Band und hoffentlich viele bereits bekannte Gesichter.

 

Bewertung: 5 YYYYY von 5 Sternen