Rezension

Sehr berührende Geschichte, trotz unverschämten Bad Boy

Like Snow We Fall -

Like Snow We Fall
von Ayla Dade

Bewertet mit 4 Sternen

Die Eiskunstläuferin Paisley möchte in Aspen neu anfangen. Schon zu Beginn ist den Leser/innen bewusst, dass sie Schlimmes erlebt hat und ihre Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Der Start in dem verschneiten Ort läuft gut, da sie durch die freundlichen Bewohnerinnen herzlich aufgenommen wird und in der Mitschülerin Gwen an der Eiskunstlaufschule eine echt Freundin findet. Auch in dem eigentlich arroganten Snowboard-Star Knox findet Paisley eine vertraute Person. Abwechselnd wird aus beiden Perspektiven erzählt, was Paisley und Knox insgeheim beschäftigt und wie sie sich näher kommen.

Durch die Stadt Aspen wird der Geschichte ein tolles Setting verliehen. Die Berge im Schnee müssen ein unglaubliches Panorama abgeben, das perfekt zu den Wintersportarten der Charaktere passt. Außerdem besitzt die Stadt durch die liebevollen Besitzerinnen von Geschäften und B&B und das einzigartige Retro-Kino einen gemütlichen Charme.

》Meine Füß sind taub von der Kälte, aber ich laufe weiter, immer weiter, folge der Melodie des Winters, die im Takt meines Herzens schlägt.《, S. 41

Alya Dade hat einen unglaublich tollen Schreibstil, weshalb ich unzählige Textstellen markiert habe. Sie vermittelt die Gefühle ihrer Buchfiguren so glaubhaft und intensiv, dass ich extrem mit Paisley mitgefühlt habe. Die Autorin hat mich mit ihrer Art zu schreiben tief in die Geschichte gezogen und emotional berührt. Während des Lesens musste ich oft lächeln und habe mich wohl- und geborgen gefühlt. Die Autorin hat sich mit dieser Geschichte in mein Herz geschrieben.

》Knox könnte der Leuchtturm in der Nacht sein oder der Sturm über den tosenden Wellen. Ich habe Angst davor, dem Licht zu vertrauen, ihm näherzukommen, mich sicher zu fühlen, um dann, so kurz vor der Hoffnung, von ihm in die Tiefe gerissen zu werden.《, S. 147

Leider sehr gestört an der Geschichte hat mich das Klischee des Bad Boys. Ich kann es verstehen, dass Knox aufgrund eines bestimmten Vorkommnisses in seiner Vergangenheit seine Gefühle nicht zulassen will und sich hinter seiner Snowboard-Karriere versteckt, aber es war mir einfach zu übertrieben. Muss er deswegen ein arroganter und eingebildeter Idiot werden, der nichts auf die Gefühle anderer gibt (sogar auch mal gegenüber Paisley)? Muss er deswegen scharenweise Frauen ins Bett kriegen und danach fallen lassen? Nein! Egal wie schlimm ihn das Ereignis aus der Bahn geworfen hat, es rechtfertigt keinesfalls sein A*-Verhalten! Am Anfang des Buches war mir Knox nur dann etwas sympathisch, wenn er allein Zeit mit Paisley verbracht hat. Seine Entwicklung finde ich insgesamt gut, aber es auch etwas schade, dass sein mieses Verhalten gegenüber anderen nie ernsthafte Konsequenzen für ihn hatte.

Fazit:
"Like Snow we fall" ist eine sehr berührende Liebesgeschichte in der Kulisse der gemütlichen Stadt Aspen mitten in den verschneiten Bergen. Die Autorin hat sich mitten in mein Herz geschrieben und wäre der Protagonist nicht zu Beginn so ein rücksichtsloser Bad Boy, könnte die Geschichte ein wahres Highlight für mich sein.