Rezension

[Rezension] Niemand liebt November

Niemand liebt November - Antonia Michaelis

Niemand liebt November
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung
Geschichte
Amber macht eine schwere Zeit durch. Sie ist grade aus dem Heim abgehauen und schläft mit ihrer Katze mal hier mal dort. Meistens aber in einem Hausflur. Sie ist auf der Suche nach ihren Eltern, die einfach spurlos verschwunden sind. Durch Zufall erhält sie einen kleinen Tipp, der sie auf die Spur ihres Vaters bringt...
Diese Suche zieht sich durch das ganze Buch. Oftmals waren mir die Hinweise und die Spuren die Amber fand viel zu zufällig. Immer erwischte sie genau die Person die was über ihren Vater wusste, der aber immer unter einem anderen Namen unterwegs war. Sehr ungläubig dargestellt an dieser Stelle. Der Leser fiebert also auf das große Ende hin, aufs Wiedersehen, auf die Zusammenführung der Familie. Wie es ausgeht und ob man das Ende so mag muss man selber herausfinden. 
Der Anfang des Buches hat mich noch sehr fasziniert. Es war magisch und mysteriös. Leider bleiben mir zum Ende hin nur noch die Wörter: seltsam und verstörend. Ich hätte nie gedacht das das Buch in so eine Richtung geht und eine komplette Kehrtwendung macht. Das Ende war mir einfach to much in vielen verschiedenen Dingen. Viele Szenen und Ereignisse die man sich hätte sparen können, und die das magische und besondere des Buches in Luft aufgelöst haben. 
Trotzdem bleibt dem Leser die Geschichte lange im Gedächnis und regt auf jeden Fall zum nachdenken an. Es lässt ein sprachlos zurück. 

Protagonisten
Amber oder November, oder doch vielleicht Lucy? redet mit ihrer Katze und lebt in ihrer eigenen Welt. Wenn sie sich schminkt und die falschen Wimpern anklebt ist sie Lucy. Sie verdreht den Männern den Kopf und weiß was sie will. Amber dagegen ist kaputt und versucht sich wieder zusammen zukleben indem sie ihre Eltern sucht.
Katja ist ein um die 30 Jähriger, dem eine Kneipe gehört und verachtet Lucy's Verhalten. Für Amber tut er allerdings alles. Er hat einen Hund und seine eigene Geschichte unter die er leidet. Denn er hat auch jemanden verloren. 
Der Junge im Zelt spielt auf jeden Fall eine große Rolle in dem Buch. Mal ist er da und dann ist er wieder weg? Der Leser fragt sich ob er überhaupt existiert.. 
Das Buch weist interessante Charaktere auf, die viel Hintergrund mit sich bringen. Sehr gelungen!

Schreibstil
Antonia Michaelis schreibt brutal ehrlich und poetisch zugleich. Sehr emotional und gefühlvoll. Der Schreibstil ist voller Wärme und gleichzeitig Eiskalt. 
Stellenweise nicht ganz so flüssig zu lesen, aber mich hat die Autorin überzeugt! Ich will mehr. 

Gestaltung
Das Cover ist genauso atmosphärisch wie der Schreibstil und die Geschichte. Es passt perfekt in den Herbst /Winter. Und wenn man den Umschlag entfernt sieht man das gleiche Cover, nur das das leuchtende Zelt fehlt. Toll gemacht und vor allem mit starkem Bezug auf die Geschichte. 
Vor jedem Kapitel steht jeweils ein tolles Gedicht, welche wirklich unglaublich poetisch sind. 

Bewertung
Geschichte: 2/5
Protagonisten: 4/5
Schreibstil: 4/5
Gestaltung: 5/5

Fazit
"Niemand liebt November" bekommt 3,5 Sterne. Tolle einzigartige und vielfältige Protagonisten, poetischer, ehrlicher Schreibstil und tolle Gestaltung. Leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen, es war zu viel, zu unwirklich und zu zufällig. 
Diese Rezension findet man auch auf meinem Blog: http://maike-liest.blogspot.de/2014/12/rezension-niemand-liebt-november....