Rezension

Tolle Geschichte mit brüllend komischen Dialogen

Kirschroter Sommer - Carina Bartsch

Kirschroter Sommer
von Carina Bartsch

Bewertet mit 4 Sternen

Emely Winter studiert Literaturwissenschaften in Berlin, teilt sich ihr Zimmer im Studentenwohnheim

mit einer Kommilitonin und in ihrer Freizeit arbeitet sie in einer Bar. Ein ehr ereignisloses Leben bis

ihre beste Freundin Alex nach Berlin zieht. Praktischerweise ist bei Alex’ Bruder gerade ein Zimmer in

seiner Wohnung frei geworden, in das sie einziehen kann. Man könnte meinen, alles prima, doch Emely

ist Eliays die Letzen sieben Jahre aus dem Weg gegangen. Aus gutem Grund: Eliays hat ihr damals das

Herz gebrochen.

Ich habe normalerweise ein Problem mit deutschen Autoren. Ich mag in den meisten Fällen nicht, wie

und was sie schreiben und mache deshalb einen großen Bogen um sie. Folglich hatte ich auch, trotz der vielen

sehr guten Bewertungen keine großen Ansprüche an die Geschichte. Noch im ersten Kapitel machte

es aber Klick, ich war infiziert. Ich fand den Schreibstil sehr angenehm und lustig und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Das Buch habe ich

dann auch nicht mehr aus der Hand gelegt, bis es zu Ende war und mir sofort den zweiten Teil bestellt.

Mittlerweile habe ich die beiden Bücher mehrfach gelesen, versinke immer wieder aufs Neue in die

Geschichte.

Emely ist realistisch dargestellt, sie trieft vor Sarkasmus. Sie torkelt tollpatschig durch die Handlung, was viele lustige Situationen nach sich zieht..

Dies ist nicht nur urkomisch, sondern macht sie auch noch herrlich sympathisch und erfrischend. Sie ist

halt nicht perfekt, aber das macht sie wiederum perfekt.

Elias hätte ich zwischendurch erwürgen können. Er ist in einem Moment der Bad Boy und im Nächsten

zeigt er Verständnis, Mitgefühl und man könnte ihn wirklich mögen. Darauf folgt ein Moment des

Erwürgen wollens. Urkomisch sind die Wortgefechte die sich Elias und Emely regelmäßig geben.

Mein grüßtest Problem und auch einziger Kritikprunkt ist Emelys beste Freundin Alex. Sie nervt!

Ständig geht es bei Alex nur um Alex. Sie ignoriert Emelys wünsche und bestimmt einfach über sie.

Alex kann oder will ein nein nicht akzeptieren, Hauptsache Emely macht, was Alex will. Ständig

mischt sich sie überall ein, nichts kann sie für sich behalten und ein Freundinnen Kodex gibt es bei

ihr auch nicht. Fingerspitzengefühl oder Empathie - Fehlanzeige. Als beste Freundin würde ich

so jemanden, nicht bezeichnen und auch nicht wollen.

Es wird aus der Sicht von Emely erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und gut

verständlich. Ganz großartig herausgearbeitet sind die Interaktionen und Dialoge zwischen Emely und

Elias. Es bring mich jedes Mal wieder zum Lachen.

Die beiden Teile habe ich sicherlich nicht zum Letzen Mal gelesen.